Das deutsche "Handelsblatt" beruft sich bei den Informationen über den Zusammenschluss auf Branchenkreise.

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Essen – Der deutsche Industriekonzern Thyssen Krupp dürfte einen radikalen Umbau planen. Um seine Stahlsparte zu stärken, bereitet der Voestalpine-Konkurrent einen Zusammenschluss mit dem Stahlhändler Klöckner & Co vor, schrieb das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise am Donnerstagabend.

Beide Unternehmen führen demnach bereits konkrete Gespräche über eine Übernahme von Klöckner durch Thyssen Krupp. "Das Vorhaben ist sehr konkret und hat gute Chancen, umgesetzt zu werden", hieß es aus dem Umfeld der Verhandlungen. Die Firmen lehnten einen Kommentar dazu ab. Thyssen will sein Werkstoffgeschäft stärken, das zusammen mit der Stahlherstellung den neuen Kernbereich des Unternehmens bilden soll.

Mögliche Vorreiterposition

Das Werkstoffgeschäft beider Firmen auf Basis des vergangenen Geschäftsjahres auf einen Umsatz von mehr als 21 Milliarden Euro. Fusioniert wären die beiden Unternehmen der dominante Werkstoffhändler in Europa und Nordamerika mit knapp 27.000 Mitarbeitern.

Für den Klöckner-Deal braucht Thyssen Krupp rund 800 Millionen Euro. Klöckner & Co (Klö Co) hat zuletzt die rückläufige Nachfrage seiner Kunden aus der schwächelnden Automobilindustrie und dem Maschinenbau zu spüren bekommen. Im zweiten Quartal wurde einen Gewinneinbruch verbucht.

Um diese und weitere Akquisitionen zu finanzieren, steht das Aufzugsgeschäft von Thyssen zur Disposition. Die derzeit profitabelste Sparte wird für einen Börsengang vorbereitet, allerdings steht der Plan unter Vorbehalt. Auch ein Teilverkauf der Sparte, deren Gesamtwert auf bis zu 14 Milliarden Euro geschätzt wird, an Finanzinvestoren ist möglich, so das "Handelsblatt". (APA, 22.8.2019)