Ein Aluhut-Träger, der wohl auch sein Smartphone mit Alufolie versehen würde.

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Xavier Naidoo sorgt mit einer Verschwörungstheorie wieder einmal für Aufsehen. So sollen seine Anhänger ihr Smartphone in Alufolie einpacken beziehungsweise in eine Blechdose stecken. Der Grund hierfür ist eine Demo am 29. August in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen. Um von der Einreise nicht abgehalten zu werden, soll zu besagter Maßnahme gegriffen werden, da "von Sendemast zu Sendemast die Signale erfasst werden".

Demonstranten aufgehalten

Bei der Demo am 1. August war es nämlich so, dass die Autobahn A9 "dicht gemacht" wurde und somit "500.000 Demonstranten" nicht beziehungsweise zu spät kamen. Bei besagtem Protest in Berlin entfachte ein Streit zur Teilnehmerzahl. Während die Veranstalter selbst von mehr als einer Million Teilnehmern sprach, waren es laut der Polizei und Augenzeugen tatsächlich nur 20.000 Besucher. Mehr Andrang wurde aber laut Naidoo von der Regierung verhindert.

Telegram als letzter Zufluchtsort

Der deutsche Popstar verbreitet auf seinem Telegram-Kanal immer wieder wilde Thesen. Fast 90.000 User folgen ihm dort. Telegram hat sich über die Monate zur Herberge von Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern entwickelt. Sie können ihre Nachrichten dort ungestört verbreiten. Bis zu 200.000 User können einer Gruppe teilnehmen, Inhalte werden nur selten gelöscht. Die Entwickler sollen sich außerdem in Dubai befinden, was eine Rechtsdurchsetzung erschwert.

Nicht die wildeste These von Naidoo

Naidoo bedient mit der Verbreitung des Postings mehrere Thesen. Einerseits soll eine Totalüberwachung der Bürger stattfinden, andererseits sollen Kritiker mundtot gemacht werden. Sein Smartphone in Alufolie einzupacken, dürfte als Maßnahme gegen Tracking nun nicht gerade die optimale Lösung sein. Bei dem 48-jährigen Deutschen dürften Fakten ohnehin keine allzu große Rolle spielen: So zählt die neuerliche Nachricht an seine Anhänger gar nicht zu den wildesten Theorien des Sängers. (red, 23.8.2020)