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Eine Konferenz im Zeichen der KI. Der Fokus: Waffensysteme.
AFP/JOE KLAMAR

Wien – In Wien haben die Teilnehmer einer Konferenz zu Waffensystemen, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) betrieben werden, am Dienstag ein internationales Regelwerk für deren Nutzung gefordert. "Wir haben die Verantwortung zu handeln und die Regeln zu erschaffen, die wir brauchen, um die Menschheit zu beschützen. Menschliche Kontrolle muss bei der Anwendung von Gewalt Vorrang haben", hieß es in der Abschlusserklärung, die dem Uno-Generalsekretär übermittelt werden soll.

Schallenberg plädierte für Regulierung

In Anspielung an den Chefentwickler der Atombombe, den US-Physiker Robert Oppenheimer, schrieben die Teilnehmer: "Das ist der 'Oppenheimer-Moment' unserer Generation. Es droht die Gefahr, dass geopolitische Spannungen für einen wissenschaftlichen Durchbruch sorgen, der die Menschheit auf einen sehr gefährlichen Pfad führt."

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte bei der Eröffnung der zweitägigen Konferenz am Montag gesagt, es sei wichtig, die Waffen noch in der derzeitigen Entwicklungsphase zu regulieren. "Die Technologie entwickelt sich mit rasender Geschwindigkeit, die Politik ist hinten nach." Es gebe ein "kleines Fenster" zum Handeln. Schallenberg: "Wir dürfen den Moment nicht verstreichen lassen." An der Konferenz nahmen gut 900 Menschen aus 142 Staaten teil, darunter Politiker, Experten und Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen.

Österreich hatte im Jahr 2023 als erstes Land eine Uno-Resolution zur Regulierung autonomer Waffensysteme eingereicht. Diese wurde in der Uno-Vollversammlung mit großer Mehrheit angenommen.

Mittels KI können Waffen in autonome Systeme verwandelt werden, die sich ohne menschliches Zutun steuern. Die meisten dieser Waffen befinden sich noch in der Entwicklungsphase. Im Krieg zwischen Russland und der Ukraine setzen beide Seiten aber bereits Drohnen ein, die immer weniger von den sie steuernden Soldaten abhängen. (APA, 1.5.2024)