Junge Frau im Zwiespalt: Freida Pinto als Titelheldin von Julian Schnabels "Miral".

Foto: Lunafilm

Die junge Miral (Freida Pinto) wächst in den 1980er-Jahren als israelische Palästinenserin auf. Ihre Familiengeschichte, ihr Leben, ihr Alltag ist untrennbar mit dem Nahostkonflikt verwoben, unterschiedliche Personen – etwa die Schulgründerin Hind Husseini (Hiam Abbas) – vermitteln ihr verschiedene Ansätze, sich in diesem Konflikt zu behaupten.

Der US-Filmemacher und Maler-Star Julian Schnabel hat mit Miral vergangenes Jahr seine vierte Regiearbeit vorgestellt. Im Unterschied zu Schmetterling und Taucherglocke wirkt der wabernde, von einer Vorliebe für Unschärfen geprägte Kamerablick hier jedoch kontraproduktiv. Der ganze Film ist ein ärgerlich atemloser Schnelldurchlauf durch historische Jahrzehnte (Miral beginnt lang vor der Geburt der Titelheldin mit der Staatsgründung Israels und endet beim Osloer Friedensabkommen). Mit dem Thema hat sich der Bildermacher überhoben.

Rotkäppchen bei den Terroristen

Im Gefolge von Vampir- und Werwolfgeschichten wird nun auch ein Märchenklassiker wiederbelebt und Amanda Seyfried von Catherine Hardwicke in Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond als Rotkäppchen schaurig in Szene gesetzt.

Außerdem starten: Brighton Rock, Rowan Joffes starbesetztes Remake eines britischen Film noir aus den 1940er-Jahren, die britische Terroristen-Satire Four Lions von Chris Morris und die französische Gangsterkomödie Le Mac – Doppelt knallt's besser mit José Garcia und Gilbert Melki sowie das von James Cameron produzierte Unterwasser-3-D-Abenteuer Sanctum und Cédric Kahns Liebesdrama Les regrets mit Valéria Bruni-Tedeschi und Yvan Attal. (irr/ DER STANDARD, Printausgabe, 21.4.2011)