"MagicPlan" erstellt anhand von Fotos selbstständig einen Plan.

Screenshot: derStandard.at

Mit "Measure & Sketch" lassen sich Längen und Winkel einzeichnen, ...

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... ebenso mit "My Measures and Dimensions".

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"Make Your Home" fügt ungefragt eine Verknüpfung am Startbildschirm hinzu.

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Mit "Udesignit" lassen sich ...

Foto: Sorge

... 3D-Pläne erschaffen und ...

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... Räume gestalten.

Foto: Sorge

Mit dem "Paint Tester" kann man sehen, wie verschiedene Farben an der Wand aussehen.

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Neben einem Werkzeugkasten sind in vielen Haushalten mittlerweile auch Smartphones als Allzweckwerkzeug in Verwendung. derStandard.at hat einige Apps getestet, die Hausbesitzern, aber auch Maklern, Architekten und Designern beim Planen und Einrichten behilflich sein können.

Räume messen und skizzieren

Mit Measure & Sketch lassen sich die Maße von Gegenständen und Räumen visualisieren. Dazu macht man ein Foto von dem Gegenstand, den man ausmessen möchte. Danach lassen sich mit der App die Längenmaße und Winkel einzeichnen. Man muss die Maße kennen, da das Programm sie selbst nicht messen kann. Sind alle wichtigen Daten eingetragen, kann man das Bild samt eingezeichneten Längen und Winkeln versenden.

Das Einzeichnen funktioniert mit zwei Fingern. Zwischen den zwei Punkten, auf denen man den Touchscreen berührt, wird eine Linie oder ein Winkel eingezeichnet, je nachdem, was man ausgewählt hat. Drückt man auf die Linie oder das Winkelmaß, kann man die Farbe der eingezeichneten Linien verändern und die Länge und die Maßeinheit eingeben. Auch Textfelder sind vorhanden, mit denen sich einzelne Dinge beschriften lassen.

Die Fotos können in einzelnen Ordnern gespeichert werden, so können mehrere Fotos zu einem bestimmten Objekt gesammelt werden. Das Programm ist nützlich, wenn man beispielsweise als Makler oder auch als Tischler einem Kunden Bilder eines Objekts zeigen will - Maße inklusive.

Längen und Winkel messen

Die App My Measures and Dimensions funktioniert beinahe genauso wie Measure & Sketch. Allerdings hat es beim Test nicht funktioniert, ein neues Foto zu schießen und in die App zu laden. Das ging bei Measure & Sketch ohne Probleme, außerdem waren die Ladezeiten der App kürzer. My Measures and Dimensions (wird am Smartphone als "Meine Maße" angezeigt) wirkt etwas langsamer. Dafür lassen sich die Längen- und Winkelmaße genauer justieren.

"Meine Maße" gibt es für iOS und Android, in einer kostenlosen Lite- und einer Pro-Version für 3,49 Euro steht es im Android Market, für 4,99 Euro ist es im iOS App Store erhältlich. Measure & Sketch gibt es kostenlos für Android.

Einrichtung planen

Mit der Interior Design Gallery kann man sich Inspirationen für die Inneneinrichtung holen. Für unterschiedliche Räume gibt es eine große Anzahl an Einrichtungsvorschlägen, etwa neben Kinderzimmern auch Extra-Vorschläge für Buben- oder Mädchenzimmer. Wählt man eine Zimmerkategorie aus, kann man sich durch mehrere Bilder hindurchblättern, bis man eine ansprechende Einrichtung gefunden hat.

Diese lassen sich markieren, damit man sie später wieder findet. Über den Menü-Button kann man die Webseite mit den vorgeschlagenen Möbeln ansurfen und diese teilweise auch gleich kaufen. Die App ist kostenlos für Android erhältlich.

Heim machen oder träumen

Ähnlich funktioniert die App Make Your Home. Allerdings kann man das Interieur nicht direkt aus der App heraus kaufen. Zudem legt die App ungefragt eine Verknüpfung am Startbildschirm ab und verlangt schon beim ersten Start, bevor man die Applikation überhaupt testen konnte, eine Bewertung für den Android Market. Die Applikation ist kostenlos.

Ähnliche Apps gibt es auch für iOS. Dream Home ist beispielsweise für 0,79 Euro (Android 1,99 Euro) erhältlich. Die Applikation zeichnet sich vor allem durch die einfache und übersichtliche Navigation aus.

Wasserwaagen mit virtueller Blase

Das Smartphone kann auch als Werkzeug dienen. Es ist zwar nicht ratsam, es als Hammer zu verwenden, aber als Wasserwaage eignet es sich gut. Viele Wasserwaagen-Apps - sowohl für Android als auch für iOS - sind erhältlich, sie unterscheiden sich nicht wesentlich. Bedient werden sie genauso wie eine Wasserwaage, eine virtuelle Blase im virtuellen Wassergefäß zeigt an, ob der zu messende Gegenstand in der Waage oder im Lot ist. Damit die Unebenheiten des Smartphone-Gehäuses die Messungen nicht verfälschen, muss man die App zuerst konfigurieren. Dazu legt man das Smartphone auf eine ebene Fläche und drückt auf "Konfigurieren", den Rest macht das Programm.

Teilweise geben die Apps auch gleich die Winkel an oder helfen mit Sprachangaben. Die meisten Apps sind kostenlos. Wer keine Werbung eingeblendet sehen möchte, kann beispielsweise die Applikation Wasserwaage Pro für 0,99 Euro im Android Market kaufen.

"U design it" maßstabsgetreu

Mit Udesignit kann man 3D-Pläne von Räumen maßstabsgetreu anfertigen. Die Wände lassen sich in verschiedenen Farben anmalen und verzieren. Es gibt eine Auswahl an unterschiedlichen Böden, Türen und Fenstern. Man kann auch Vorhänge, Teppiche und eine Feuerstelle platzieren.

Die App lässt sich gut bedienen und man erhält so eine Vorstellung davon, wie man einen Raum gestalten kann. Die Türen und Fenster können beliebig platziert und in der Größe angepasst werden. Möbel sind nicht vorhanden.

Den Umriss des Raums fertigt man in 2D an. Es ist nicht ganz einfach, mit den Fingern die richtige Länge der Wände zu zeichnen, mit ein wenig Übung schafft man es aber ganz gut. Die Demoversion der Applikation ist kostenlos für Android erhältlich, allerdings sind nur sehr wenige Elemente auswählbar. Die Vollversion kostet 3,58 Euro. Für iOS ist nur die Pro-Version für 3,99 Euro erhältlich.

MagicPlan mit "CSI-Version"

Die App MagicPlan soll das Zeichnen von Plänen vereinfachen. Man stellt sich mit dem iPhone in die Mitte eines Raumes und fotografiert die Ecken. Dabei muss man sich auf der Stelle drehen, damit die App die Entfernungen richtig messen kann. Sind alle Ecken des Raums erfasst, zeichnet die App anhand der Daten den Plan. Dabei berücksichtigt die App Türen und Fenster, die man bereits beim Fotografieren angegeben hat.

Nachdem die App den Plan gezeichnet hat, kann man ihn noch selbst feinjustieren, falls das Programm nicht ganz genau war. Beim Test von derStandard.at entstanden Probleme, da die Ecken teilweise von Möbeln verstellt waren. Es empfiehlt sich, beim Fotografieren immer den Punkt zu fokussieren, an dem zwei Wände und der Boden bzw. die Tür und der Boden aufeinandertreffen. Kann man nur schätzen, wo dieser Punkt ist, wird der Plan ungenau. Das lässt sich aber danach noch korrigieren.

In den gezeichneten Raum können dann mit der App noch Möbel platziert werden. Da man vor der Erstellung des Plans angibt, welches Zimmer ausgemessen wird, bietet das Programm Möbel und Geräte zur Auswahl an, die in den Raum passen, z. B. einen Herd für die Küche. Mit der Applikation lässt sich ein ganzes Haus vermessen. Die Pläne können als PDF, JPEG oder DXF abgespeichert und verschickt werden. Es lässt sich auch eine komplette Webseite mit der Software gestalten. Gibt man auch die Adresse des Gebäudes an, dessen Pläne man zeichnet, wird dieses dann sogar in Google Maps angezeigt.

Die Applikation ist an sich kostenlos. Möchte man die Pläne für kommerzielle Zecke veröffentlichen, muss man allerdings pro Plan oder monatlich eine Gebühr zahlen. Die App ist nur für iOS erhältlich.

Neben der Original-App gibt es auch noch die CSI-Version. Mit dieser lassen sich Pläne von "Tatorten" erstellen.

Mit "Paint Tester" wird's bunt

Die Applikation Paint Tester hilft bei der Entscheidung, in welcher Farbe man ein Zimmer ausmalen möchte. Dafür fotografiert man einen Raum oder eine einzelne Wand. Danach kann man die Wände in verschiedenen Farben virtuell anmalen und erhält so einen Vorgeschmack, wie das Zimmer mit der neuen Farbe aussehen würde.

Die Farben erhält man entweder anhand einer Farbpalette, oder man fotografiert eine Farbe und malt damit virtuell die Wand an. Gefällt die erste Farbe nicht, kann man sie einfach wieder auswechseln. Paint Tester ist für iOS um 2,99 Euro erhältlich.

... und noch viel, viel mehr

Natürlich sind die erwähnten Applikationen nur eine kleine Auswahl an nützlichen Helfern. Aber sie machen das Smartphone zu einem Allzweckwerkzeug, das die Arbeit erleichtern kann und möglicherweise hilft, Geld zu sparen. (soc, derStandard.at, 21.2.2012)