Georg Baselitz in seinem Atelier in Evelyn Schels' nach ihm benannten Dokumentarfilm.

Foto: Thimfilm

Der Mann geht, steht, betrachtet. Dann geht er in die Knie und spachtelt da und dort auf ein am Boden liegendes, bereits als solches zu erkennendes Porträt weiter Farbe auf. Das Bild, so erklärt er, entstehe im Liegen, weil ihm sonst die Farbe verlaufe - eine Batterie von Ventilatoren arbeitet ebenfalls dagegen an. Die sitzende Frauenfigur geht auf ein Fotonegativ zurück. Das lebende Vorbild, die Frau des Künstlers, dokumentiert den Fortgang der Arbeit ihrerseits mit ihrer Pocketkamera, sie fungiert auch als erste Kritikerin ihres Mannes.

Evelyn Schels' Porträt heißt wie der Maler: Georg Baselitz, einst "erziehungsresistent" und skandalisiert, heute einer der bekanntesten - und höchstgehandelten - deutschen Künstler seiner Generation. Die Regisseurin sieht dem heute 75-Jährigen immer wieder kommentarlos bei der Arbeit zu - dafür nimmt man auch die betonte Engführung von Lebensgeschichte und Werk in Kauf.

Weitere Filmstarts: Helden mit Fußball und Hammer

Der Schotte Gerard Butler hat sich nach Actionerfolgen mehr aufs Fach des Romcom-Helden verlegt: Kiss The Coach heißt sein jüngster Film, in welchem er als Fußballtrainer in einer US-Kleinstadt anheuert, um sich seinem Sohn wieder anzunähern.

Außerdem starten: Hüseyin Tabaks Spielfilm Deine Schönheit ist nichts wert, der von den Erfahrungen eines jungen Migranten in Österreich erzählt, und das Impressionisten-Biopic Renoir mit Michel Bouquet; weiters das Scifi-Pastiche Oblivion mit Tom Cruise und der Animationsfilm Thor - Ein hammermäßiges Abenteuer. Das Cine Latino Festival zeigt in Salzburg und Wien Aktuelles aus Lateinamerika, das Internationale Filmfestival der Filmakademie Arbeiten von Studierenden. (irr, DER STANDARD, 11.4.2013)