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Überreste von Marius I. als Futter in einem Gehege des Kopenhagener Zoos.

Foto: APA/EPA/THOMAS LEKFELDT

Kopenhagen - Ungeachtet der Empörung über die Tötung des Giraffenjungen Marius im Zoo von Kopenhagen erwägt auch ein anderer dänischer Tierpark die Tötung einer gesunden Giraffe. Das im Jyllands Park Zoo im jütländischen Videbaek lebende Tier heißt zufällig ebenfalls Marius, wie Tierpflegerin Janni Loejtved Poulsen sagte.

Demnach ist die sieben Jahre alte Giraffe wie ihr Namensvetter in Kopenhagen gesund, ihre Gene würden aber denen anderer Giraffen im Europäischen Programm für gefährdete Arten (EEP) der europäischen Zoo- und Aquarienvereinigung EAZA zu ähnlich sein. Daher soll auch dieser Marius sich nicht fortpflanzen.

Männchen würden sich streiten

Der Zoo hatte sich dem Programm vor gut einem Jahr angeschlossen und im April eine reinrassige männliche Giraffe bekommen - zum Nachteil von Marius: "Wir werden ihn nicht behalten können, wenn wir auch ein Weibchen bekommen, weil sich dann die beiden Männchen streiten werden", sagte die Pflegerin. Wenn die europäische Organisation kein neues Zuhause für Marius finde, müsse er getötet werden.

Die Tötung des eineinhalb Jahre alten Giraffenkalbs in Kopenhagen am Sonntag hatte einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Der Grund für die öffentliche Empörung war nicht nur, dass Marius kerngesund war, sondern auch, dass er vor den Augen von Zoobesuchern - darunter Kindern - zerlegt wurde. Vor der Tötung hatte es eine Online-Petition gegeben, um Marius' Leben zu retten. Nach der Tötung erhielt Zoodirektor Bengt Holst Morddrohungen. Der Hauptstadt-Zoo hatte die Maßnahme mit den Regeln der EAZA begründet, wonach Inzucht bei Giraffen vermieden werden muss. (APA/red, derStandard.at, 13.2.2014)