Das Wochenende ist gerettet: Baby Schimmerlos geht wieder auf Kriegspfad! Das Bayrische Fernsehen wiederholt Kir Royal, eine wichtige, richtige Entscheidung.

Schließlich will televisionäres Volksgut gepflegt sein, und Helmut Dietls Kir Royal gehört zweifellos zu den größten Schätzen deutschsprachiger Serienkultur.
Das zu Grunde liegende Getränk ist (zu Recht) in Vergessenheit geraten, aber Franz Xaver Kroetz’ Performance als g’feanzter Gesellschaftsreporter im versnobten München treibt einem ob ihrer ewigen Gültigkeit heute noch Tränen in die Augen, und man kann gar nicht sagen, welche der Figuren wahrhaftiger gezeichnet ist.


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In den sechs Folgen spielte die Crème de la Crème des deutschen Fernsehensembles der 1980er-Jahre mit: Dieter Hildebrand, Senta Berger, Billie Zöckler.

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Oder Erni Singerl als Babys Mama, die den frühen Serientod erleiden muss, weil sie beim Programmieren des Videorekorders scheitert.

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In bleibender Erinnerung ist Ruth Maria Kubitschek als Verlegerin Friederike von Unruh und Babys Chefin. Wie beim Monaco Franze war sie souverän und weise, verstand es aber, diese Stärken zu brechen.

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Die Szene, in der die Erhabene am Couchtisch steht und vor dem mauloffenen Klatschreporter ihre makellosen Beine enthüllt, um eine erfolgreiche Krampfadernentfernung zu demonstrieren, gehört zu den Sternstunden des Fernsehens.

Noch besser waren nur die Watschen als neureiche Bierbaronin Margot Balbeck für ihren nichtsnutzigen Sohn Jan (Sigmar Solbach) bei den Guldenburgs. Doch das ist eine andere Geschichte.

Vier Folgen am Samstag, zwei am Sonntag, jeweils 20.15 Uhr. (Doris Priesching, DER STANDARD, 26./27.7.2014)

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