Hunderte Radioteleskope in Afrika und Australien sollen ab 2020 einen völlig neuen Blick auf das Universum eröffnen.

Illustration: SKA Organisation

Berlin/Canberra - Ab 2018 soll aus tausenden per Glasfaserkabel vernetzten Antennen in Afrika und Australien die größte Radioteleskopanlage der Welt entstehen. Erste Beobachtungen mit dem "Square Kilometre Array", kurz SKA, könnten rund zwei Jahre später möglich sein. Die endgültige Fertigstellung des dann leistungsfähigsten Teleskops ist für 2030 vorgesehen. Wissenschafter aus mehr als zehn Nationen, darunter auch Kosmologen aus Bielefeld und Bonn, haben am Montag eine Sammlung wissenschaftlicher Artikel veröffentlicht, in denen sie das gigantische Experiment genauer vorstellen.

Einzigartiger Weltraumatlas

Ziel sei es unter anderem, einen dreidimensionalen Weltraumatlas zu erstellen, der einen Blick bis ins frühe Universum erlaube. "Wenn wir wissen, wie das Universum aufgebaut ist, können wir berechnen, wie sich das frühe Universum kurz nach dem Urknall verhalten hat", erläuterte der Kosmologe Dominik Schwarz von der Universität Bielefeld.

Außerdem soll es möglich sein, mit vergleichenden Echtzeitmessungen festzustellen, wie sich die Ausdehnung des Weltraums beschleunigt, sagte sein Kollege Hans-Rainer Klöckner vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Andere SKA-Forschungsgruppen interessieren sich für die Eigenschaften der rätselhaften Dunklen Energie oder wollen Albert Einsteins Relativitätstheorie auf den Prüfstand stellen. (APA/red, derStandard.at, 31.01.2015)