Die großen Debatten zum Thema Sexismus in Videospielen mögen mittlerweile medial abgeklungen sein, die feministische Games-Aktivistin Anita Sarkeesian (Feminist Frequency) ist allerdings weiterhin im Visier zahlreicher Anfeindungen. Um die Problematik aufzuzeigen, veröffentlichte Sarkeesian auf ihrem Tumblr-Blog rund 150 Hass-Tweets, die sie allein in der Woche vom 20. bis zum 26. Jänner 2015 erhalten hatte. Die Botschaften reichen dabei von Beschimpfungen über "Krebs-Wünsche" bis hin zu Vergewaltigungsandrohungen und Morddrohungen.

Vergewaltigungsandrohungen

"Seit ich mein Tropes vs Women in Video Games-Projekt vor zweieinhalb Jahren gestartet habe, werde ich täglich von zornigen Gamern belästigt, die wütend auf meine Kritik an Sexismus in Videospielen sind", schreibt die Aktivistin. Um die Ausmaße dieser fortlaufenden Einschüchterungskampagne zu zeigen, entschied sie sich nun dazu, die Hass-Botschaften zumindest auszugsweise zu veröffentlichen.

Anita Sarkeesian im Interview mit Steven Colbert über ihre Arbeit
Comedy Central

Auseinandersetzung

Im Herbst des vergangenen Jahres erreichten die Anfeindungen gegen Sarkeesian ihren vorläufigen Tiefpunkt, als ein anonymer Schreiber drohte, ein Massaker auf einer Universität zu veranstalten, sollte Sarkeesian ihren geplanten Vortrag halten. Während sie in ihrer Arbeit insbesondere das weibliche Rollenbild in Videospielen hinterfragt, werfen ihre Kritiker ihr vor, das Medium zu verunglimpfen und Inhalte aus dem Zusammenhang zu reißen. (zw, derStandard.at, 29.1.2015)