Etwa 1,5 Prozent aller Kinder sind auf Erdnüsse allergisch.

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Seattle - Kinder, die Gefahr laufen, eine Allergie auf Erdnüsse zu entwickeln, können dem vorbeugen: Indem sie Erdnüsse essen, und zwar von klein auf. Dies zeigt eine Studie im "New England Journal of Medicine". Es ist die erste groß angelegte Untersuchung zum Vorbeugen von Allergien bei Kleinkindern.

Immer mehr Allergien

Die Zahl der Erdnussallergien hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Mittlerweile sind etwa 1,5 Prozent aller Kinder betroffen. Die allergische Reaktion kann von Nesselausschlag über Magenschmerzen bis hin zu einem lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock reichen.

Für die Studie untersuchten die Forscher 600 Hochrisiko-Kinder (etwa wegen einer Allergie auf Hühnereiweiß), anfangs zwischen vier und elf Monate alt, über einen Zeitraum von fünf Jahren. Ein Teil von ihnen bekam bereits von klein auf mindestens dreimal wöchentlich einen erdnusshaltigen Snack, wohingegen die anderen gar keine Erdnüsse zu sich nahmen.

Das Ergebnis: Lediglich drei Prozent der Erdnuss-Gruppe entwickelten über den Untersuchungszeitraum eine Allergie - allerdings 17 Prozent der Erdnuss-Abstinenzler. "Über Jahrzehnte wurde gefährdeten Kindern geraten, allergene Lebensmittel zu meiden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass das nicht stimmt", sagt Studienleiter Gideon Lack. Dies könnte zu einem Anstieg der Allergien in den letzten Jahren beigetragen haben und müsse revidiert werden. (red, derStandard.at, 23.2.2015)