Am 9. Okober 1926 erschien in der "Saturday Evening Post" eine Kurzgeschichte, die den schlichten Titel "Coconuts" trug. Die Erzählung von Ben Ames Williams handelte von einem Bauunternehmer, der seinen Konkurrenten unbedingt daran hindern wollte, einen wichtigen Vertrag zu unterschreiben.

Damals hießen solche Unternehmer noch nicht Lugner und interessierten sich weniger für junge Frauen, die bei beiderseitigem Interesse diskriminierende Kosenamen erhielten, sondern für Denksporträtsel. Deshalb kam einer der Angestellten des einen Bauunternehmers auf die Idee, dem Rivalen eine besonders harte Nuss zu knacken zu geben. Vom Problem völlig absorbiert, verpasste der Bauunternehmer tatsächlich die Frist, um sein Angebot zu legen. Wie also lautete das Rätsel, das Cheryls Geburtstag locker in den Schatten stellt?

Numberphile

Fünf Matrosen und ein Affe werden durch einen Schiffbruch auf eine entlegene Insel verschlagen. Den ersten Tag verbringen sie damit, eine ziemlich große Menge Kokosnüsse zu sammeln. Dann legen sie sich schlafen. Als alle schlafen, wacht ein Matrose auf und überlegt sich, dass am anderen Morgen die Kokosnüsse verteilt werden würden, und so beschließt er, sich seinen Teil jetzt schon zu sichern. Er teilt also die Kokosnüsse in fünf gleiche Haufen. Eine Kokosnuss bleibt übrig, und er gibt sie dem Affen. Dann versteckt er seinen Anteil und legt die restlichen Kokosnüsse wieder auf einen Haufen zusammen.

Nach und nach wacht jeder der Männer auf und tut - einer nach dem anderen – das gleiche. Jedes Mal bleibt eine Kokosnuss übrig, die der Affe erhält. Mit anderen Worten: Jeder nimmt sich ein Fünftel der Kokosnüsse aus dem Haufen, nachdem er aufgewacht ist, und jeder hat eine Kokosnuss für den Affen übrig, ehe er die anderen zum immer kleineren Haufen gibt.

Am anderen Morgen werden die noch verbleibenden Kokosnüsse geteilt, und es ergeben sich fünf gleiche Teile – und der Affe geht diesmal leer aus. Natürlich weiß jeder, dass Kokosnüsse fehlen. Aber jeder ist genauso schuldig wie die anderen, sodass keiner ein Wort sagt. Die große Frage: Wie viele Kokosnüsse waren zu Beginn vorhanden?

Großes Echo

Angeblich erhielt die Redaktion der "Saturday Eventing Post" in der ersten Woche 2.000 Leserbriefe, weshalb der damalige Chefredakteur dem Autor folgendes Telegramm schickte: "Um Gottes willen, wie viele Kokosnüsse? Hier ist die Hölle los!" Und die Legende will es, dass noch zwanzig Jahre danach Leserbriefe mit Lösungen (meist falschen) eintrudelten.

Das Kokosnussrätsel gehört zu den bekanntesten und schwierigsten der sogenannten diophantischen Probleme oder Gleichungen, zu denen auch Fermats letzter Satz gehört. Geben Sie sich also nicht allzu viel Hoffnung! Die Lösung findet sich anbei im Video ab Minute 2:07. Viel Spaß beim Kokosnussknacken, mit oder ohne Video-Hilfe!

--> Youtube: Monkeys and Coconuts - Numberphile

(tasch, 9.5. 2015)