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Unter dem Rasterelektronenmikroskop: HIV-1 -Virus auf einer Zelloberfläche.

Foto: AP/Cynthia Goldsmith

Vancouver/Paris – Die 18-Jährige gelte zwar nicht als geheilt, ihr gehe es aber ohne Medikamente gut, hieß es in einer in Vancouver vorgestellten Studie des Pariser Pasteur-Instituts – einem Grundlagenforschungszentrum für Biologie und Medizin, an dem 1983 erstmals das HI-Virus isoliert wurde.

Es handelt sich demnach um den ersten weltweit bekannten Fall eines HIV-infizierten Kindes, bei dem eine sogenannte Langzeit-Remission, also das Ausbleiben von Krankheitssymptomen, festgestellt worden sei.

Keine nachweisbare Virenlast

Die Familie des Mädchens entschied der Studie zufolge, die Behandlung im Alter von sechs Jahren einzustellen. Als es ein Jahr später erneut behandelt werden sollte, sei eine "nicht nachweisbare Virenlast" festgestellt worden.

Die Ärzte entschieden daraufhin, die Behandlung nicht fortzusetzen und das Kind stattdessen zu beobachten. Laut den Wissenschaftern könnte der Fall zeigen, dass eine sofortige Behandlung nach einer HIV-Infektion essenziell ist. Das Mädchen hatte sich entweder im Mutterleib oder bei der Geburt infiziert.

Vorsicht bei Interpretation der Ergebnisse

Der Studie zufolge lässt der Fall die Hoffnungen für die Erfolgsaussichten einer frühzeitigen Behandlung steigen. Allerdings mahnen die Forscher zur Vorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse. Ärzte sollten ihren Patienten nicht zur Einstellung ihrer Behandlung raten. (APA/AFP, 21.7.2015)