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Zwei Wurzelmundquallen (Rhizostoma octopus) an der Ostküste Sardiniens. Diese Art kann bis zu 90 Zentimeter große Schirme entwickeln, ist aber für Menschen weitgehend harmlos.

Foto: APA/EPA/MARCO MATTANA

Hannover – Die Zahl der Quallen in der Nord- und der Ostsee ist Biologen zufolge stark gestiegen. An den deutschen Küsten seien derzeit drei- bis fünfmal so viele Quallen zu beobachten wie zu Beginn der 1990er Jahre, sagte die Biologin Jamileh Javid vom Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Experten fürchten auch eine Ausbreitung gefährlicher Arten. Auch im Mittelmeer zählt man mittlerweile mehr Quallen denn je.

"Weil eine Quallenplage die Touristen verschreckt, gehen nicht alle Länder offen damit um", sagte der italienische Meeresbiologe Stefano Piraino dem RND. "Die Quallen zu zählen, ist keine einfache Aufgabe. Aber dass es im Mittelmeer immer mehr davon gibt, ist eine Tatsache." Auch für das Japanische Meer oder bei Thailand sei die Zunahme klar dokumentiert. Oft tauchten Arten mittlerweile an Stellen auf, an denen es sie früher nicht gegeben habe.

Überfischung und Klimawandel

Laut Biologen tragen die Menschen eine Mitverantwortung: Weil viele Meere überfischt seien, fehlten den Quallen natürliche Feinde. Auch der Klimawandel begünstige einen Vormarsch giftiger Arten wie der Portugiesischen Galeere Richtung Norden. Der Suezkanal, dessen Verbreiterung Ägypten kürzlich feierte, ist einer der Hauptwege für die Tiere. (APA/red, 15.8.2015)