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Moderne Smartphones können beliebig oft geladen werden, ohne Akkuschäden zu erleiden.

Foto: DPA/Gebert

Manche Nutzungsgewohnheiten halten sich seit Jahrzehnten, obwohl sie technologisch überholt wurden; andere Ratschläge haben nach wie vor ihre Gültigkeit: Deshalb hat DER STANDARD gängige PC- und Smartphone-Mythen mit Experten aus Universitäten und Fachhochschulen überprüft. Im ersten Teil des Faktenchecks ging es etwa um die Frage, ob Rechner abgewürgt werden dürfen und welchen Sinn Bildschirmschoner bei neuen Monitoren ergeben. In diesem Artikel werden USB-Sticks und Smartphone-Akkus unter die Lupe genommen.

Datenverluste möglich

Hersteller warnen vehement davor, die Verbindung zwischen Rechner und USB-Sticks oder Festplatten "einfach so" abzutrennen. Nutzer sollen den Datenträger manuell auswerfen, bevor sie ihn entfernen. Das hat durchaus seine Berechtigung: Wenn noch nicht alle Daten überschrieben wurden, kann das Abziehen "im schlimmsten Fall durchaus zu Datenverlust führen", erklärt Markus Kammerstetter von der TU Wien.

Betriebssystem macht Unterschiede

Läuft aber kein Schreibvorgang, sollte eine Trennung laut Thomas Zefferer von der TU Graz zu keinen Problemen führen. Allerdings, so Zefferer: "Externe Festplatten sind in der Regel empfindlicher als USB-Sticks – hier empfiehlt sich ein sicheres Entfernen auf jeden Fall." Einen Unterschied kann auch das Betriebssystem machen, wie Gerhard Pernecker und Franz Staffel von der Uni Wien aufklären: Bei Linux und OS X sei ein Entfernen ohne Auswerfen "nicht ratsam". Wer auf Nummer sicher gehen will, soll also immer ordnungsgemäß vorgehen.

Magnete als Festplatten-Killer?

Viel gefährlicher als das schnelle Abziehen von USB-Verbindungen sind für externe Festplatten Magnete: Das legen zumindest zahlreiche Hollywood-Filme und Serien nahe. Tatsächlich können Magnete Festplatten zerstören, bestätigen die befragten Experten unisono. Es kommt allerdings auf die Stärke an. "Angst vor haushaltsüblichen Magneten in der Nähe von Festplatten ist unangebracht", so Zefferer von der TU Graz. Schäden seien wohl erst zu befürchten, wenn man die Festplatte "in ein MRI legt", ergänzen die Experten der Uni Wien. Zum Zerstören von Festplatten sind also andere Methoden sinnvoller.

Akkus beliebig oft laden

Werden Akkus zerstört, indem man sie oft an ein Ladegerät anschließt? Dieses Gerücht hält sich hartnäckig – ist aber schon längst überholt: So kämpften ältere "Nickel-Cadium-Akkus" laut Zefferer mit dem sogenannten Memory-Effekt: "Durch diesen verlor ein Akku an Kapazität, wenn dieser häufig teilentleert wurde". Mittlerweile nutzen Akkus Lithium, wo dieser Effekt ausbleibt. "Teilweise entladen oder aufladen schadet nicht", so Pernecker und Staffel von der Uni Wien. Doch klar ist auch: "Akkus sind Verschleißteile", ein Austausch ab und zu schadet nicht. (Fabian Schmid, 3.1.2016)