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Die einzelgängerischen Fangschreckenkrebse sind herausragende Jäger. Mit ihren verdickten Beinen können sie mit einer Geschwindigkeit von 23 Metern pro Sekunde zuschlagen – eine der schnellsten und wohl fatalsten Bewegungen im Tierreich.

Foto: Birgitte Wilms/Minden Pictures/picturedesk.com

Durham/Wien – Die Fangschreckenkrebse (Stomatopoda) zählen zu den auffälligeren Kreaturen, die in tropischen Meeren anzutreffen sind. Das liegt nicht nur an ihrer oft enormen Farbenpracht und den unabhängig voneinander beweglichen, hoch entwickelten Stielaugen. Vor allem ihre besondere Art zu jagen macht die Krebse gleichermaßen zu gefürchteten Räubern und faszinierenden Studienobjekten.

Mit ihren keulenartigen Fangbeinen führen sie blitzschnelle Schläge mit dem Tausendfachen ihrer eigenen Gewichtskraft aus. Schalen oder Panzer von Beutetieren lassen sich so problemlos zertrümmern, selbst Glasscheiben in Aquarien sind nicht sicher. Und ihre eigenen Artgenossen? Die schlagkräftigen Tiere zeigen nämlich ein ausgeprägtes Revierverhalten und reagieren sofort auf Eindringlinge. Wie aber vermindern sie das Risiko, bei Revierkämpfen von einem tödlichen Schlag getroffen zu werden?

Bislang ging man davon aus, dass es zwischen Konkurrenten meist nur zu Drohgebärden kommt, bis ein Krebs deeskaliert und sich zurückzieht. Ein Irrtum, wie US-Forscher nun in den Biology Letters berichten. Sie fanden heraus, dass sich die Krebse sehr wohl häufig prügeln, allerdings in einer ritualisierten Form, die ein bisschen an einen Boxkampf erinnert: Sie verabreichen sich gegenseitig so lange Schläge auf die Schwanzplatte, bis einer aufgibt. Als Sieger geht dabei offenbar nicht der stärkere, sondern der ausdauerndere Krebs hervor. (dare, 23.9.2015)