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Nach außen hin gibt die Cheops-Pyramide seit Jahrtausenden ein Bild gleichförmiger Ruhe ab. Unter der Oberfläche sieht es schon abwechslungsreicher aus, wie die jüngsten thermografischen Scans zeigen.

Foto: APA/AFPKHALED DESOUKI

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Kairo – Am 25. Oktober ist das internationale Forschungsprojekt "Scan Pyramids" angelaufen, für das vier große ägyptische Pyramiden mit Infrarot-Detektoren auf verborgene Hohlräume untersucht werden. Und etwas wurde bereits gefunden, auch wenn noch nicht klar ist, was genau es verursacht: nämlich mysteriöse Temperaturunterschiede.

Forscher bleiben vorsichtig

Bei allen vier untersuchten Pyramiden seien "zahlreiche thermische Anomalien" festgestellt worden, "besonders beeindruckend" sei diejenige an der Ostseite der Cheops-Pyramide auf Bodenhöhe, teilte das ägyptische Antiken-Ministerium mit. In einigen Steinblöcken seien um bis zu sechs Grad höhere Temperaturen gemessen worden als in Nachbarblöcken.

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Foto: APA/EPA/HAZEM ABDEL HAMID

Eine Erklärung gibt es noch nicht, das Phänomen könnte aber auf verborgene Kammern hindeuten. "Cheops wird heute eines seiner Geheimnisse lüften", kündigte Antiken-Minister Mahmud Eldamati zuversichtlich an. Doch die Forscher aus Ägypten, Frankreich, Kanada und Japan blieben in ihrer Erklärung lieber vorsichtig: Eine Reihe von Erklärungen seien möglich, darunter "Hohlräume hinter der Fassade und Luftströme" im Innern der Pyramiden.

Die untersuchten Pyramiden

Zwei der untersuchten Pyramiden stehen in Gizeh, zwei in der Nekropole von Dahschur südlich von Kairo. Die Cheops-Pyramide, die größte des Landes, ist nach dem Pharao benannt, der von etwa 2638 bis 2613 vor unserer Zeitrechnung regierte. Sie gilt als eines der Sieben Weltwunder des Altertums, von denen außer den ägyptischen Pyramiden keines erhalten geblieben ist. Chephren, der Namensgeber der sogenannten Mittleren Pyramide, herrschte von etwa 2558 bis 2532.

Bei den beiden Pyramiden aus Dahschur handelt es sich um die sogenannte Knickpyramide und die Rote Pyramide, die beide unter der Regentschaft von Pharao Snofru im 27. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung errichtet wurden. Beide übertreffen in ihren Ausmaßen die wegen ihres Standorts Gizeh bekanntere Mykerinos-Pyramide.

Auf Nofretetes Spur?

Mit Hilfe der Infrarot-Scanner war Anfang November bereits die Grabkammer von Tutanchamun untersucht worden. Die Ergebnisse stützten die Vermutung des britischen Archäologen Nicholas Reeves, hinter der Grabkammer gebe es eine weitere verborgene Kammer – in der die legendäre Königin Nofretete begraben worden sein könnte. Deren Mumie ist bislang unentdeckt. (red, APA, 10. 11. 2015)