Bild nicht mehr verfügbar.

Am 19. November ist Welttoilettentag.

Foto: dpa/apa/Martin Gerten

Für viele Menschen ist das stille Örtchen tatsächlich ein Ort zum Wohlfühlen – inklusive beheiztem Sitz, Musik- und Lichtanlage. Im Schnitt verbringt jeder Mensch ein Jahr seines Lebens auf dem Klo. Pro Tag sind das etwa 20 Minuten, hieß es bei einer Pressekonferenz anlässlich des Welttoilettentags am 19. November.

Doch 40 Prozent der Gesamtbevölkerung der Welt haben gar keine Toilette. Daran soll der von den Vereinten Nationen ausgerufene auch Welttoilettentag erinnern. Kein Zugang zu Klos bedeutet auch keinerlei Zugang zu für die Gesundheit wichtige Sanitäreinrichtungen.

Erstes Klo

Erfinder des ersten Wasserklosetts war der Engländer Sir John Harrington. Nach den Plänen des italienischen Architekten Barozzi da Vignola ließ er sich 1589 einen Landsitz mit eigenem WC bauen. Zwar glich dieses Wasserklosett noch stark einem Plumpsklo, doch gehörte ein Wasserreservoir dazu, das die Klosettschüssel mit Wasser füllte.

Die Prozedur war mühselig: Mit einem Stab musste eine am tiefsten Punkt des Klosetts angebrachte Schleuse geöffnet werden. Wenn alles klappte, wurden Fäkalien und Wasser in die darunter liegende Jauchegrube gerissen. Erst 1775 ließ sich der Engländer Alexander Cumming ein WC patentieren, dessen Ablaufrohr doppelt gekrümmt war. Der Siphon war erfunden – und dieser unterband erstmals das Aufsteigen von Gerüchen.

Das moderne Wasserklosett feierte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Durchbruch. Als durch die Wiener Hochquellwasserleitung auch hierzulande die Wasserzufuhr ins Haus geregelt war, hielt rasch das Wasserklosett Einzug. Mittlerweile wird jedoch schon wieder in die Gegenrichtung geforscht: Es sollen Lösungen gefunden werden, die den Wasserverbrauch beim Spülen deutlich reduzieren.

Klobrille sauberer als ihr Ruf

Mikrobiologen der Universität Arizona empfehlen übrigens, auf öffentlichen Toiletten stets die erste Toilette zu wählen. Die Kabine am Eingang werde am wenigsten benutzt und sei in der Regel die sauberste. Die meisten Toiletten-Gänger seien sich dessen allerdings nicht bewusst und favorisierten die goldene Mitte.

Überhaupt ist die Klobrille sauberer als ihr Ruf. Verglichen mit Telefonhörern, Tastaturen und Computermäusen ist die Keimbelastung auf Toilettensitzen geradewegs unbedeutend, so die US-Forscher. Viel Wind wird in luxusverwöhnten Gesellschaften mittlerweile auch ums Toilettenpapier gemacht. Die Industrie unterscheidet nämlich zwischen vier verschiedenen Benutzergruppen. Es gibt Falter, Knüller, Wickler und Einzelblatt-Abreißer.

Die teuerste Toilette der Welt befindet sich übrigens nicht auf Erden, sondern im All. Es ist der "Topf" auf der internationalen Weltraumstation ISS. Für knapp 14 Millionen Euro kaufte die US-Weltraumbehörde NASA die High-Tech-Anlage von Russland. Das High-Tech-Stille-Örtchen ermöglicht es unter anderem, Urin zu Trinkwasser aufzubereiten. (APA, 11.11.2015)