Habseligkeiten eines Flüchtlings, der von Ungarn nach Deutschland reiste.

Foto: Standard/Schüller

Das Gerücht hält sich hartnäckig. Der teilstaatliche Mobilfunker A1 soll Flüchtlingen kostenlos Handys und Sim-Karten spendieren. Sogar iPhones und ein Gesprächsguthaben über 700 Euro sollen sie bekommen. Trotz zahlreicher klärender Stellungnahmen und Artikel taucht die Geschichte immer wieder neu im Netz auf. Sogar eine parlamentarischer Anfrage hat sich des Themas angenommen.

"Dieses Thema ist ein Internet-Hoax und frei erfunden. Wir verteilen keine Gratis-Smartphones oder SIM Karten an Flüchtlinge", sagt A1-Sprecherin Dandrea-Böhm Livia zum WebStandard.

Warum soll man jemanden helfen, der ein teures Smartphone besitzt?

Tatsächlich treiben die Handys von Flüchtlingen Menschen um. Warum soll man jemanden helfen, der ein teures Smartphone besitzt? Diese Frage wird nicht nur von ausgewiesen Hetzern im Netz regelmäßig gestellt. Dabei wird übersehen, dass Handys wichtige Begleiter von Flüchtlingen sind und Smartphones im arabischen Raum teilweise wesentlich billiger sind, als in Österreich. Damit ruft man die Daheimgebliebenen über Wlan und Skype an oder kontaktiert einen Freund via WhatsApp, wenn man ihn auf dem Weg verliert.

Caritas verteilt Sim-Karten

In Österreich werden tatsächlich Sim-Karten an Flüchtlinge verteilt. Etwa von Hilfsorganisationen, wie der Caritas, die gespendete Sim-Karten weitergeben. Auch rüsten Mobilfunker und NGOs Unterkünfte mit Wlan aus, damit Flüchtlinge das Internet nutzen können. Firmen, wie Uber, haben auch gebrauchte Smartphones gesammelt und sie Flüchtlingen gegeben.

Telefon-Zuschuss in der Höhe von 10 Euro

Hilfsbedürftigen Menschen in Österreich, konkret Personen, die keine GIS-Gebühr bezahlen müssen, bekommen einen Telefon-Zuschuss in der Höhe von 10 Euro. Flüchtlinge bekommen diesen Zuschuss nicht. (sum, 20.3. 2016)