Der zunehmende Einsatz der Reproduktionsmedizin führt auch zu mehr Zwillingsschwangerschaften, heißt es in der Studie des französischen Forschungsinstitut Ined.

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Paris/Wien – Die Zahl der Zwillingsgeburten hat sich einer Studie zufolge in den westlichen Industrieländern seit den 1970er Jahren beinahe verdoppelt. In Österreich nahmen die Zwillingsgeburten von neun pro tausend Geburten im Jahr 1970 auf fast 15 im Jahr 2005 zu, heißt es in der im Fachblatt "Population and Development Review" veröffentlichten Studie. In vergleichbaren Ländern wurde eine ähnliche Entwicklung registriert.

Demnach stieg die Zahl in den USA von 9,4 auf 16,4 (1975 bis 2005), in Großbritannien von 10,4 auf 14,9, in Frankreich von 9,4 auf 16,3, in Dänemark von 9,4 auf 22,4 (jeweils 1970 bis 2005). In Deutschland habe die Zahl von 9,2 pro tausend Geburten im Jahr 1975 auf 17,4 im Jahr 2011 zugelegt. Die Wissenschafter führten den deutlichen Anstieg auf den zunehmenden Einsatz von künstlicher Befruchtung seit den 1970er Jahren zurück. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es mehrere Föten bei einer Schwangerschaft gibt.

Koautor Gilles Pison vom französischen Forschungsinstitut Ined sieht die Daten durchaus problematisch für die öffentliche Gesundheit. Zwillingsgeburten sind nicht nur gefährlicher für die Mutter, sondern Zwillinge werden auch öfter verfrüht geboren, haben ein geringeres Geburtsgewicht und höheres Mortalitätsrisiko in der Kindheit. (APA, AFP, 9.2.2016)