Die beiden neu entdeckten Rhinconichthys-Arten waren richtige Großmäuler.

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Chicago – Während des mittleren und oberen Jura vor rund 160 Millionen Jahre durchpflügten Fische die Ozeane, deren Dimensionen vermutlich von keiner anderen Fischart davor und danach auch nur annähernd erreicht wurde: Der Knochenfisch Leedsichthys problematicus dürfte mindestens 16 Meter lang geworden sein. Ältere Schätzungen auf Basis schlecht erhaltener Fossilien gingen sogar davon, dass der sanfte Planktonfresser über 25 Meter erreichen konnte – fast so lang wie ein Blauwal also. Zum Vergleich: die heute lebende größte Fischart ist der Walhai mit einer Maximallänge von rund 13 Metern. Beide Arten teilen sich übrigens auch die selbe Nahrungsquelle: Plankton.

Nun hat ein internationales Forscherteam die Überreste von Nachfahren des Leedsichthys entdeckt, die allerdings nicht ganz so gewaltig waren. Die beiden Spezies der Gattung Rhinconichthys lebten vor 92 Millionen während der Kreidezeit und ernährten sich ebenfalls von Plankton.

Bisher war aus dieser Gattung nur ein einziges Exemplar bekannt, das 2010 in England gefunden wurde. Die beiden R. purgatoirensis and R. uyenoi getauften Tiere verdreifachen daher gleichsam das Wissen über diese Knochenfischgruppe.

Riesenmaul

Die von Paläontologen um Kenshu Shimada von der DePaul University (Chicago, Illinois) in Colorado entdeckten Urzeitfische waren vermutlich nicht länge als zwei Meter, verfügten dafür aber über ein unverhältnismäßig großes Maul. Sogenannte Hyomandibulae sorgten dafür, dass die Fische ihre Kiefer enorm weit öffnen konnten, um damit so viel Plankton wie möglich einzusammeln. Einen ähnlichen Mechanismus nutzt auch der moderne Walhai. (red, 14.2.2016)