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Ob Meditation auch nach dem Laufen einen positiven Effekt hat, soll als nächstes untersucht werden.

Foto: Sven Hoppe/dpa

Dass Meditation oder Laufen bei der Behandlung von Depressionen helfen können, ist bereits bekannt. Eine vor kurzem in Translational Psychiatry veröffentlichten Studie legt nun aber nahe, dass eine Kombination dieser beiden Aktivitäten besonders erfolgsversprechend sein könnte.

Für die Studie der Rutgers University in New Jersey in den USA wurden 52 Männer und Frauen rekrutiert. 22 von ihnen litten an Depressionen. Die Konzentrationsfähigkeit aller Teilnehmer wurde anfangs überprüft. Dabei schnitten jene Teilnehmer mit Depressionen schlechter ab.

Acht Wochen Untersuchungszeitraum

Acht Wochen lang meditierten dann sämtliche Teilnehmer zweimal wöchentlich erst 30 Minuten, im Anschluss liefen oder radelten sie 30 Minuten in gemütlichem Tempo.

An den depressiven Teilnehmern wurden nach den acht Wochen signifikante Veränderungen festgestellt: Ihre Symptome hatten sich um 40 Prozent reduziert. Besonders das bei Depressionen typische ständige Grübeln sei weniger geworden, meinten die Betroffenen. Aber auch für Gesunde dürfte sich die Kombination aus Meditation und Sport auszahlen: Sie berichteten, dass sie sich glücklicher als zu Beginn der Studie fühlten.

Veränderte Gehirnaktivitäten

Veränderungen sahen die Forscher auch beim Konzentrationstest, der nach Ende des Untersuchungszeitraums durchgeführt wurden: Während die Gehirnaktivität der Menschen mit Depressionen im präfrontalen Kortex zu Beginn der Studie noch unterschiedlich war, war sie am Ende fast ident mit jener der Gesunden. Sie konnten sich nun besser konzentrieren.

Die Forscher zeigten sich darüber überrascht, dass solche Ergebnisse schon nach acht Wochen sichtbar wurden. Sie glauben, dass synergetische Effekte durch die beiden Aktivitäten im Gehirn ausgelöst wurden. Eine Möglichkeit: Durch Sport wird die Neurogenese gefördert – und dank regelmäßiger Meditation würden weniger neue Gehirnzellen absterben.

Künftige Untersuchungen

Durch Meditation und das Erlernen von neuen Atemtechniken könnte auch der Sport als positiver, weil weniger anstrengend, erlebt worden sein, so eine weitere Hypothese.

Weitere Untersuchungen sollen nun folgen. Die Teilnehmerzahl war nämlich überschaubar – und zu den langfristigen Effekten der beiden Aktivitäten ist noch nichts bekannt. In künftigen Studien soll beispielsweise auch überprüft werden, wie es sich auf die psychische Gesundheit auswirkt, wenn erst gelaufen wird, und dann meditiert. (red, 3.4.2016)