RRS Boaty McBoatface?

Foto: NERC/PA

London – Das Natural Environment Research Council (Nerc) hat einen Namen zu vergeben. Als Dachverband umweltwissenschaftlicher Organisationen in Großbritannien steht es dem Forschungsbeirat frei, ein 200 Millionen Pfund (rund 255 Millionen Euro) teures Polar-Forschungsschiff zu taufen. Das Nerc fragte vergangenen Donnerstag öffentlich um Namensvorschläge für das Royal Research Ship (RRS), und schon in den ersten Tagen wurden zehntausende Stimmen abgegeben.

Das liegt allerdings nicht an dem wenig massenkompatiblen Forschungszweig, sondern an einem Gagvorschlag eines Teilnehmers: Knapp 30.000 Stimmen – und damit das Zehnfache des Zweitplatzierten – entfielen bis Montagmittag auf den Namen Boaty McBoatface. Abgeschlagen dahinter steht als Namenspate der bei einer Antarktis-Expedition im Jänner verstorbene Abenteurer Henry Worsley.

Ein Fünfjähriger auf Capri-Sonne

Weitere Vorschläge im Feld sind etwa die Namen des Naturfilmers David Attenborough und des Rekordsprinters Usain Bolt sowie mehr oder weniger seriöse Fantasiebezeichnungen wie It's Bloody Cold Here, Thanks For All The Fish, What Iceberg? oder Big Metal Floaty Thingy-Thing. Kürzlich kam Boaty McBoatface – The Return dazu.

Die Nerc-Website nameourship.nerc.ac.uk ist noch bis 16. April zur Abstimmung geöffnet, am Sonntag und am Montag war sie wegen der großen Zugriffslast meist nicht zu erreichen. Eine Nerc-Sprecherin zeigte sich gegenüber dem "Guardian" vom Enthusiasmus und der Kreativität der User beeindruckt, wies aber darauf hin, dass das Abstimmungsergebnis nicht bindend ist.

Über den führenden Vorschlag schrieb der "Guardian"-Autor, er klinge wie jener eines "Fünfjährigen, der drei Großpackungen Capri-Sonne getrunken hat". Die finale Entscheidung über den Namen wird im Laufe des heurigen Jahres getroffen. (mcmt, 21.3.2016)