Petra Eder, Alex Stranig und Helga Gartner (v. li.). verraten jeden Monat ihre saisonalen Lieblingsrezepte.

Foto: Gianluca Wallisch

Wie der Spargel (Thema unserer ersten Kolumne) locken Erdbeeren aus ferneren Gefilden schon lange im Supermarkt, bevor es endlich heimische Früchte zu kaufen gibt. Wegen des kühlen Wetters hat es heuer auch gedauert, bis endlich Früchte aus Österreich erhältlich waren – momentan zumindest auf den Märkten und direkt vom Erdbeerbauern.

Die "Ananas", wie sie in manchen Teilen Österreichs genannt werden, sind sehr druckempfindlich, was ihren Transport erschwert, und am besten schmecken sie auch, wenn sie gleich – im Garten oder vom Feld gepflückt – verspeist werden.

Foto: Petra Eder

Erdbeertiramisu – von Alex Stranig

Wer zu einer Gartenparty eingeladen ist, bringt meistens entweder den Salat oder ein Dessert mit. Während man in den 1990er-Jahren noch mit kreativen Varianten des Tiramisus für Aaahhhhs und Oooohhhs sorgen konnte, ist es heute schon Schnee von gestern, wenn man Erdbeeren statt Kaffee und Rum unter den Mascarpone mischt. Manchmal bin ich aber auch gerne ein bisschen retro und bringe zur Party Erdbeertiramisu mit. Beeindrucken kann man damit zwar kaum mehr jemanden, beschwert hat sich bis jetzt aber niemand.

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Für das Erdbeertiramisu mischt man 2 Becher Mascarpone mit 6 EL Feinkristallzucker, einem frischen Ei und einer Handvoll klein gehackten Erdbeerstücken. Einen Teil der Erdbeeren hebt man für die Garnitur auf, einen anderen püriert man in der Küchenmaschine oder mit dem Pürierstab. Die Biskotten (1–2 Pkg.) werden in das Erdbeermark getunkt und abwechselnd mit dem Mascarpone in eine große Form oder portionsweise in kleine Gläser gefüllt. Zum Schluss kann man das Tiramisu mit geschlagenem Obers, gehackten Pistazien und Erdbeerspalten garnieren. Gelatine ist meiner Meinung nach nicht notwendig, wenn man das Erdbeertiramisu richtig gut durchkühlen lässt.


Erdbeerdessert mit Mandelstreusel – von Petra Eder

Eine frühe Erdbeergeschmackserinnung aus Kindertagen ist "Erdbeermilch" – das war in unserer Familie kein Erdbeershake, sondern leicht erwärmte Milch, die in einer Schüssel mit Vanillezucker verrührt wurde und in die kleine Erdbeerstückchen gemischt wurden. Schmeckte himmlisch (dass meine Schwester immer die "Erdbeermilch ohne Erdbeeren" verlangte, ist eine andere Geschichte). Heute sind mir Erdbeeren pur oder verrührt mit etwas Naturjoghurt allerdings lieber.

Hat man beim Einkaufen trotz gründlichsten Inspizierens des Körbchens doch einige angeschlagene Exemplare gekauft, hilft nur: diese sofort aussortieren, ausschneiden und am besten mit etwas Zucker kurz aufkochen, das verlängert die Haltbarkeit im Kühlschrank um einige Tage. Daraus lässt sich – kombiniert mit selbstgemachtem Mandelstreusel und Vanilleeis oder einer Vanillecreme – auch ein feines Dessert bereiten:

Foto: Petra Eder

Für den Streusel 60 g kalte Butter, 60 g geriebene geröstete Mandeln, 60 g Mehl und 60 g Zucker und eine Prise Salz verkneten, ca. 30 Minuten in den Kühlschrank stellen und danach zu groben Streuseln krümeln. Die Streusel auf Backpapier im Ofen bei ca. 180 Grad 7–10 Minuten (immer wieder kontrollieren) backen, bis sie schön gebräunt sind. (Die Menge reicht für 10–12 Desserts, lässt sich aber auch gut aufheben)

Für ein Schichtdessert das Erdbeerkompott aufkochen, 1 TL Maizena mit etwas Wasser verrühren, einrühren und aufkochen. In kleine Gläser geben und abkühlen lassen.
Darauf eine Schicht Creme füllen (z. B. eine Mascarponecreme oder Vanillepudding, der mit etwas Joghurt gestreckt wurde), darauf kommt eine Schicht Streusel und zum Abschluss noch einige "gerettete" schöne Erdbeeren als Deko.
Zweite, schnelle Variante: Das Erdbeerkompott (ohne Speisestärke) leicht erwärmen und mit einer Kugel Vanilleeis und etwas Mandelstreusel servieren.


Erdbeer-Rhabarber-Tarte – von Helga Gartner

Während der Erdbeerzeit bin ich im Weinviertel auf dem Erdbeerfeld meines Vertrauens zu finden. Denn besser als frisch vom Stock schmecken sie nie. Den Reiz eines guten Erdbeerfeldes macht es aus, dass nicht nur eine Sorte gepflanzt wurde, sondern verschiedene. So kann man sich erst einmal durchkosten und dann herausfinden, in welcher Reihe die aromatische Sorte für die Marmelade wächst und wo die etwas festeren Früchte für die Mürbteigtorte mit Rhabarber zu finden sind.

Für den schnellen Erdbeerhunger reicht Joghurt oder gezuckerter Sauerrahm als Beilage. Wenn es etwas aufwendiger sein darf, passt der süßsaure Lemon Curd hervorragend zu den Beeren. Doch meine liebste Torte im Frühsommer ist die Kombination von Erdbeeren mit Rhabarber und knusprigem Mürbteig.

Foto: Helga Gartner

Für den Mürbteig 360 g Mehl, 30 g Zucker, 230 g Butter, 1 TL Salz und etwa 1/8 l Eiswasser mit der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig kneten. Für die Fülle 30 g Mehl, 150 g Zucker und eine Prise Zimt vermischen, 500 g Rhabarber schälen und in 1 cm lange Stücke schneiden, 500 g Erdbeeren waschen und in Stücke schneiden.

Die Erdbeeren und den Rhabarber mit der Zucker-Zimt-Mischung vermengen. Den Mürbteig in zwei Hälften teilen, die größere Hälfte ausrollen und in die Tarteform legen. Die Fruchtmischung einfüllen und ca. 30 g Butterstückchen darauf verteilen. Aus dem restlichen Teig Streifen schneiden und gitterförmig auf die Fruchtmasse legen. Im vorgeheizten Backrohr bei 200 Grad ca. 45 Minuten backen.

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