Chips und Co. enthalten einen hohen Anteil ungesunder gesättigter Fettsäuren.

Foto: APA

Vor der Fußball-Europameisterschaft hat das Magazin "Konsument" die Zusammensetzung und den Preis von salzigem Knabberzeug geprüft. Das nicht unerwartete Ergebnis: Chips und Co. enthalten unsportlich viel Salz und Fett, die Preisunterschiede sind enorm.

21 Proben Paprika-Kartoffelchips, Stapelchips, Erdnuss Snips/Flips/Locken und Brezeln wurden analysiert. Handelseigenmarken sind deutlich billiger als Produkte klassischer Marken. Auf 100 Gramm bezogen, kosten Paprika-Chips von Crusti Croc (Lidl) und Penny nur rund ein Viertel der Paprika-Chips von Kelly's Sunland Farm. Für Stapelchips von Penny und S-Budget zahlten die Konsumentenschützer etwa halb so viel wie für Pringles Original. Die Preise der Erdnuss-Snips von Clever (Rewe) und Snack Fun (Hofer) machten rund ein Drittel des Preises von Kelly's Snips aus. Nur bei den Brezeln war das Produkt einer Eigenmarke (Clever) laut "Konsument" am teuersten. Clever Brezeli unterschieden sich auch in Größe und Produktaufmachung von den Brezeln der anderen Hersteller.

Laut der Weltgesundheitsorganisation sollten Erwachsene maximal fünf Gramm Salz pro Tag aufnehmen. Diese Dosis ist mit einer Packung Paprika-Chips oder Erdnuss-Snips bereits mindestens zur Hälfte ausgeschöpft. Nach dem System der britischen Food Standards Agency haben sämtliche Chips, Snips und Brezeln im Test einen hohen Salzgehalt (mehr als 1,5 Gramm Salz pro 100 Gramm Produkt) und liegen somit im roten Bereich. Bei den Stapelchips (zwischen 1 und 1,4 Gramm Salz pro 100 Gramm) steht die Ampel auf Gelb.

Brezeln haben deutlich weniger Fett

Nur die Brezeln haben einen vergleichsweise geringen Fettgehalt (um die fünf Prozent). Bei Snips und Chips steht die Ampel bei sämtlichen Produkten auf Rot. Die untersuchten Snips bestehen zu rund einem Viertel, die Chips zu rund einem Drittel aus Fett. "Wer eine Packung Penny Paprika-Chips (250 Gramm) leerfuttert, hat gleich einmal 84 Gramm Fett intus. Bei etwas kleineren Packungen sind es meistens 50 bis 60 Gramm Fett. Das ist aber bereits in etwa so viel Fett, wie eine Person mit einem Energiebedarf von 2.000 Kilokalorien pro Tag maximal aufnehmen sollte", warnen die Konsumentenschützer.

Bei zwei Produkten stellten die Tester hohe Anteile besonders ungesunder gesättigter Fettsäuren fest. Eine Probe lag deutlich über dem Richtwert für das krebserregende Acrylamid, was die einzige "nicht zufriedenstellende" Beurteilung im Test zur Folge hatte. Fünf Produkte schnitten "gut" ab, der Rest erreichte nur "durchschnittlich". Dazu beigetragen haben Mängel bei der Kennzeichnung. "Bei etlichen Produkten wichen die auf den Packungen deklarierten Nährwerte so stark von den Analyseergebnissen ab, dass die Packungsangaben nach dem Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz als irreführende Aussage einzustufen sind", kritisieren die Tester. (APA, 24.5.2016)