725 Abbildungen finden sich in dem Buch über Susanne Widl.

Foto: Markus Morianz

Natürlich braucht's für ein Buch über Susanne Widl 432 Seiten! Mindestens. Und 725 Abbildungen. Keine weniger! Schließlich ist die Frau schwer zu fassen, und man fragt sich, was in ihrem Pass unter Berufsbezeichnung steht.

Alles hat kaum Platz: Diva, Journalistin, Kuratorin, Kaffeehausbesitzerin des Wiener Café Korb, wo sie 1972 ihren Lebenspartner Peter Weibel kennengelernt hat, Muse, Innenstadtwahrzeichen, Schauspielerin (zu sehen neben Burt Lancaster und Peter Falk und Peter Alexander ebenso wie in Filmen von Valie Export), Kunstsammlerin, Performance-Pionierin, Fotomodel in New York, London, Rom ...

Widl mit Peter Falk 1986 in Los Angeles.
Foto: Archiv Susanne Widl

Es musste also ein Buch her, ein prachtvoller Ziegel, der diesem Paradiesvogel kein Käfig, sondern Urwald ist. Arten kommen in dem Buch mit dem Titel "Mein Leben im Spiegel der Medien" unzählige vor: Zeitungsausschnitte, Modeshootings, Filmstills, Anzeigensujets, Schnappschüsse und natürlich ihr "Korb".

Im Korb.
Foto: Marshall! Yeti

Präsentiert wird ein Leben in der Öffentlichkeit, kleine Schnipsel und große Ausschnitte. Freilich ist auch die Autorenschaft eine bunte Horde: Zu Wort kommen u. a. Olga Neuwirth, Gerald Matt, Peter Weibel und Elfriede Jelinek, die Widl zur "letzten Femme fatale" erklärte.

Apropos: Eigentlich wäre "Su" Widl gern Ärztin geworden, doch der Vater hatte sie in eine Hauswirtschaftsschule gesteckt. Gott sei Dank. Man stelle sich vor, die Frau wäre in einem Krankenhaus verlorengegangen. (maik, RONDO, 17.6.2016)

Foto: Christine de Grancy
Susanne Widl in einer Tüllabendrobe von Thomas Kirchgrabner im Kunsthistorischen Museum, 2014.
Foto: Markus Morianz
Foto: Archiv Susanne Widl
Mit Lebenspartner Peter Weibel 1974.
Foto: Gerhard Sokol