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In den USA mussten sich viele Amazon-Kunden am diesjährigen "Prime Day" über Ausfälle ärgern.

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Am Dienstag hat sich Amazon an der Einführung eines neuen Abverkaufs-Tages versucht. Schon länger beworben als "Prime Day" versprach man allen Inhabern eines Prime-Abonnements Preissenkungen auf zahlreiche Produkte.

Eine Verheißung, die wirkte – vor allem auch für eigene Produkte von Amazon. In Deutschland und Österreich war am späteren Nachmittag der Fire TV-Stick der bestverkaufte Artikel. Das auf 25 Euro herabgesetzte Streaminggerät soll in Deutschland und Österreich zehntausende Mal verkauft worden sein, heißt es vom Online-Händler. Auf Platz 2 bei der Nachfrage lag der E-Reader Kindle Paperwhite. Auch in Großbritannien wurde der FireTV Stick zum beliebtesten Produkt des Tages.

Probleme bei der Kaufabwicklung

Während es hierzulande keine gehäuften Berichte von Problemen beim Einkauf gab – wohl aber manche Beschwerden über unbefriedigendes Angebot – musste Amazon in den USA einige Kritik von Käufern einstecken. Offenbar hatte man das Interesse an den Sonderangeboten unterschätzt, denn zahlreiche Besucher berichteten von Problemen bei der Kaufabwicklung.

Insbesondere Fehlermeldungen beim Hinzufügen vom Artikel in den digitalen Warenkorb wurden beklagt. Dazu reagierte die Seite generell langsam auf Eingaben. Bei manchen Kunden wurden Rabatte im Einkaufswagen nicht ordnungsgemäß angezeigt. Auch Promotion Codes ließen sich nicht einlösen.

Amazon-Investor sauer

Unter den Frustrierten befand sich auch Henry Blodget, der sich auf Twitter Luft machte. Er ist Gründer des Nachrichtenportals Business Insider, wo man über die Probleme berichtete, und auch Investor bei Amazon. Amazon-CEO Jeff Bezos wiederum gehört zu den Geldgebern seines Mediums.

Es ist nicht das erste Mal, dass Amazons Website ansturmbedingt den Dienst quittiert. Schon beim letzten Prime Day am 17. Juli 2015 mussten sich viele Kunden mit ähnlichen Problemen ärgern.

Schadenfroh zeigte sich der Verband der amerikanischen Buchhändler: "In eurem Buchgeschäft vor Ort funktioniert der Einkaufswagen immer", richtete man dem Online-Konkurrenten augenzwinkernd per Twitter aus.

Verbraucherschützer üben indes ebenfalls Kritik am Prime Day. Sie werfen Amazon vor, die Rabatte "aufzublasen". Die ausgelisteten Preise würden an den unverbindlichen Empfehlungen der Hersteller gemessen, moniert die deutsche Verbraucherzentrale. Der tatsächlich übliche Preis, insbesondere bei schon länger eingelisteten Waren, läge jedoch deutlich darunter. (gpi, 12.07.2016)