Eiswürfel erfrischen, wenn sie gelutscht werden.

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Wien – Das Wochenende verspricht heiß zu werden – mit Temperaturen über 30 Grad Celsius. Bei so einem Wetter steigt die Lust auf kühlendes Nass. Besonders innerlich. Doch eiskalte Getränke sorgen nur kurzfristig für die erhoffte Abkühlung, denn sie signalisieren dem Körper fälschlicherweise, er müsse die Temperatur weiter erhöhen und das Getränk auf etwa 37 Grad Celsius erwärmen. Dadurch wird der Kreislauf zusätzlich belastet, was dazu führt, dass wir noch mehr schwitzen.

Deshalb greifen hitzeerprobte Südländer bei heißen Außentemperaturen gerne zu lauwarmen Tee. Das sorgt dafür, dass der Mensch kontinuierlich, aber nur leicht, schwitzt. Das kühlt nachhaltig, ohne den Körper zu überfordern – denn das effektivste Kühlungsmittel, das dem Körper zur Verfügung steht, ist moderates Schwitzen.

"Je höher die Temperaturen, desto größer unser Flüssigkeitsbedarf. Signalisiert uns der Körper Durst, ist es eigentlich schon zu spät. Flüssigkeitsmangel macht sich schnell bemerkbar, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Unkonzentriertheit sind die Folge," erklärt der Wiener Ernährungsmediziner Christian Matthai. Deshalb sei es wichtig, schon vor dem ersten Auftreten von Durstgefühlen zu trinken.

Eiswürfel sind erlaubt

Mit Tee meint der Experte aber nicht handelsüblichen Eistee: "Fertige Eistees enthalten meist zu viel Zucker und oft auch Geschmackszusätze. Eistee lässt sich aber rasch und unkompliziert selbst herstellen. In der klassischen Variante wird der heiße Tee über Eiswürfel gegossen und so schockartig abgekühlt. So bleibt der ursprüngliche Geschmack erhalten."

Wer sich nicht nur für Tees erwärmen kann, greift zu selbstgemachten Eiswürfel, die mit Säften, Minzextrakten oder Zitronen gewürzt werden. Doch das Eis sollte nicht das Getränk aufpeppen, sondern langsam im Mund zerfließen. So werden sie auf die notwendige Körpertemperatur gebracht – im Gegensatz zu kalten Getränken, die direkt im Magen landen.

Nach den Hundstagen

Ein Tipp für weniger heiße Zeiten: Was beim Kaffee möglich ist, lässt sich auch mit Tee umsetzen – die sogenannte Kaltaufguss-Methode. Dabei wird loser Tee oder Teebeutel mit kaltem Wasser aufgegossen und im Anschluss für einige Stunden in den Kühlschrank gestellt.

So lösen sich langsam die Aromen aus den Blättern, der Eistee wird süßlicher, milder, aber auch aromatischer im Geschmack. Für die Cold Brew-Variante eignen sich besonders Grüner, Schwarzer, Oolong oder Weißer Tee. (red, 28.7.2016)