Laut einer Studie von "The Ladders", wenden Recruiter großer Unternehmen im Schnitt 6,2 Sekunden pro Lebenslauf auf. Zeit nehmen sollte sich daher der Bewerber für seinen CV.

Foto: iStock

Die in den meisten Branchen etwas ruhigere Sommerzeit bietet eine ideale Gelegenheit, über die berufliche Zukunft nachzudenken und den nächsten Karriereschritt vorzubereiten. Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung ist vor allem ein guter Eindruck beim Bewerbungsgespräch. Die Tür zum Vorstellungsgespräch öffnet aber nur ein überzeugender Lebenslauf. Die aktuelle Arbeitsmarktstudie vom Personaldienstleister Robert Half, für die 100 österreichische Human-Resources-Manager befragt wurden, zeigt, dass für 35 Prozent der Eindruck im Jobinterview und für 31 Prozent der Lebenslauf die wichtigsten Einstellungskriterien sind.

Auf einer Skala von eins (größter Einfluss) bis sechs (geringster Einfluss) der relevantesten Kriterien für die Auswahl eines neuen Mitarbeiters steht das gelungene Bewerbungsgespräch mit 2,29 auf Platz Eins, dicht gefolgt vom Lebenslauf mit einem Mittelwert von 2,49. Auch Kompetenztests gehören zu den Top-3-Kriterien, die HR-Manager mit einem Mittelwert von 2,97 bewerten. Die geringste Wirkung auf eine Einstellungsentscheidung haben hingegen das Social-Media-Profil (5,27) des Bewerbers und Empfehlungen aus dem eigenen Netzwerk (4,57).

Robert Half gibt Tipps, wie Bewerber ihren Lebenslauf – auch mit Blick auf ihr Social-Media-Profil – optimieren können:

1. Länge

Ein Lebenslauf sollte sich maximal auf zwei Seiten erstrecken. Halten Sie Ausbildungsabschnitte und Qualifikationen, die für den Job irrelevant sind, kurz. Streichen Sie auch Angaben wie den Familienstand oder die Nationalität – diese sind im Lebenslauf nicht notwendig.

2. Zeitliche Lücken

Haben Sie im Lebenslauf Zeitabschnitte ausgelassen, weil sie keinen Bezug zur Karriere haben? Vermeiden Sie Spekulationen, die möglicherweise gegen Sie sprechen, und schließen Sie die Lücken wahrheitsgemäß – sei es mit der sechsmonatigen Weltreise zwischen zwei Jobs oder der mehrjährigen Elternzeit.

3. Sorgfalt

Der Lebenslauf sollte keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler aufweisen. Nutzen Sie die Autokorrekturfunktion in Word, um Tippfehler zu verbessern. Bitten Sie nach der Überarbeitung des Lebenslaufs einen Freund oder Bekannten, ihn auf Fehler zu prüfen.

4. Layout

Besticht Ihr jetziger Lebenslauf durch ein extravagantes Design mit eigenen Logos oder vielen Farben? Verabschieden Sie sich davon und halten Sie das Layout schlicht. Es soll den Lebenslauf unterstützen und nicht vom Inhalt ablenken. Eine einheitliche Schriftart und -größe sowie ein stringenter Aufbau machen hingegen einen ordentlichen Eindruck.

Überprüfen Sie auch die Gliederung Ihres Lebenslaufes. Ordnen Sie ihn gegebenenfalls in thematische Blöcke wie Berufserfahrung und Ausbildung. Es gilt, die Erfahrungen beginnend mit der aktuellen Angabe aufzulisten und relevante Aufgabengebiete in wenigen Worten zu beschreiben. Damit die Formatierung des Lebenslaufs beim Versand nicht verschoben wird, sollten Sie das Dokument nach der Überarbeitung in ein PDF umwandeln.

5. Ehrlichkeit

Überprüfen Sie die angegebenen Qualifikationen in Ihrem Lebenslauf. Haben Sie etwa eingerostete Französischkenntnisse aus der Schulzeit noch als konversationssicher angegeben? Passen Sie das Sprachniveau in dem Fall lieber auf "Grundkenntnisse" an. Im Vorstellungsgespräch oder später im Job kann diese kleine Lüge schnell ans Tageslicht kommen. Seien Sie insgesamt ehrlich und löschen Sie die Qualifikationen, über die Sie nicht mehr oder nur wenig verfügen.

6. Foto

Ein Bewerbungsfoto ist keine Pflicht, in Österreich jedoch nach wie vor üblich. Daher empfiehlt es sich, ein Lichtbild im Lebenslauf aufzunehmen, um einen ersten persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Wenn Ihr derzeitiges Bewerbungsfoto schon etwas in die Jahre gekommen ist, sollten Sie gegebenenfalls ein neues Foto machen lassen. Bei Bewerbungen in den USA und in Großbritannien sind Bewerbungsfotos hingegen unüblich. (red, 23.8.2016)