Beim Bauprojekt "Danube Flats" wartet S+B derzeit auf den Termin für die Bauverhandlung. Die von der Stadt Wien verlangten Sozialwohnungen werden sich "im obersten Teil des Sockels" befinden.

Visualisierung: S+B

In Hietzing wird der denkmalgeschützte "Julienhof" saniert und um einen Neubau erweitert.

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Wien – Die S+B Gruppe, gemeinsam mit Soravia Errichter der "Danube Flats" an der Reichsbrücke, ist zuversichtlich, für das umstrittene Bauvorhaben im Frühjahr 2017 die Baugenehmigung zu bekommen. "Wir hoffen, dass wir Mitte nächsten Jahres mit dem Bau beginnen können", sagt Geschäftsführer Wolfdieter Jarisch gegenüber dem STANDARD. Fertigstellung wäre dann Ende 2019.

Städtebauliche Verträge "noch nicht verdaut"

Die städtebaulichen Verträge, die man eingehen musste und die insgesamt zehn Millionen Euro kosten – unter anderem in Form eines finanziellen Beitrags zur Erweiterung einer Schule -, habe man "unterzeichnet, aber noch lange nicht verdaut", sagt Jarisch. "Was mich ein bisschen ärgert, ist, dass immer kritisiert wird, es sei so schlecht, was die Stadt da herausgeholt hat. Durch die städtebaulichen Verträge hat sich aber der Grundanteil, der auf die Wohnungspreise durchschlägt, schon verdoppelt."

30 Millionen habe man schon ausgegeben, für die Liegenschaft, den Wettbewerb und den Abriss des Cineplexx- Kinos, der schon seit Wochen (von außen aber noch nicht sichtbar) in Gang ist und etwa 2,5 Millionen Euro kostet. Jarisch fordert von der Stadt Wien, dass es bezüglich der Auflagen im Rahmen städtebaulicher Verträge einen fixen Katalog geben solle, "damit man schon vor dem Liegenschaftskauf weiß, mit wie viel man rechnen muss. Bei uns wurde alles nachträglich vereinbart, das war nicht sehr charmant." Man werde das so auch ganz bestimmt nicht mehr machen, betont Jarisch.

4000 Wohnungen in fünf Jahren

Abseits der Danube Flats hat S+B derzeit vier Projekte in Wien in Bau oder Bauvorbereitung. In Hietzing wird der Julienhof in der Lainzer Straße 147 saniert und um einen Neubau erweitert, dort zieht im Erdgeschoß die Polizei ein, darüber entstehen Wohnungen. In der Brünner Straße 106 in Floridsdorf werden fußläufig zum neuen Krankenhaus Nord 82 Mietwohnungen entstehen, Krankenhauspersonal ist dort auch die Hauptzielgruppe. Das Objekt wird später an einen Investor verkauft.

In der Pater-Schwartz-Gasse 4 in Wien 15 hat man ein denkmalgeschütztes Haus teilweise entkernt, an der Rückseite entsteht ein Neubau. "Insgesamt werden wir in den nächsten fünf Jahren über 4000 Wohnungen und Apartments bauen", so Jarisch. Investiert werden bis zu 1,5 Milliarden Euro.

Praterstern: Studentenheim oder Büros

Beim Praterstern will man gemeinsam mit Investa das größte Studentenwohnhaus Österreichs mit bis zu 800 Zimmern bauen. Fix ist das aber noch nicht: Die Liegenschaft in der Nordbahnstraße hat S+B von Hochtief übernommen, diese hatte dort ein Büroobjekt fertig geplant und baugenehmigt. Sollten die Verhandlungen mit Betreibern und Investoren für das Studentenwohnhaus im Sand verlaufen und andererseits ein Investor für das Büroobjekt zuschlagen, "dann bauen wir dort die Büros". (mapu, 27.8.2016)