Der Bedarf an so genannten "Vitalstoffen" ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

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Bei sehr einseitiger Ernährung oder Problemen mit der Aufnahme von "Vitalstoffen" im Verdauungstrakt kann es bei Betroffenen zu Defiziten in der Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen kommen. In einem solchen Fall, kann die Einnahme von Nahrungsmittelergänzungs-Präparaten sinnvoll sein, allerdings nur nach einer entsprechenden Diagnose, heißt es von Experten.

"Der Bedarf ist sehr unterschiedlich. Man kann kaum Zahlen über die notwendigen Mengen an Vitaminen, Spurenelementen etc. nennen. Mangelerscheinungen sind heute wesentlich seltener geworden. Die Ursachen sind vor allem Ess- und Verdauungsstörungen", sagt etwa der Wiener Ernährungsmediziner und Kinderarzt Kurt Widhalm. Eine unselektive Supplementierung ohne vorher erfolgte Diagnose eines echten Mangels sei nicht angebracht und könne bei falscher Dosierung auch zu schweren Zwischenfällen führen.

Schwere Nebenwirkungen

Widhalm verweist in diesem Zusammenhang auf eine vor rund zwei Jahren im New England Journal of Medicine erschienene Studie, wonach es in den USA pro Jahr zu 23.000 Besuchen in Notfallambulanzen wegen Nebenwirkungen von Nahrungsmittelergänzungen komme. Manche der Betroffenen landeten auf Intensivstationen, es habe in den USA sogar einige Todesfälle gegeben.

Im Falle von echten Defiziten könne aber eine gezielte Einnahme solcher Präparate helfen. Bestimmte Patientengruppen haben ein relativ hohes Risiko für Nährstoff-Mängel. So zum Beispiel wurde in wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass Alzheimer-Kranke oft Folsäure-Defizite aufweisen. (APA, 18.1.2017)