Linux hat in München keine Chance mehr

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Die rot-schwarze Stadtregierung von München kehrt in die Arme von Microsoft zurück: In einem neuen Antrag der Koalitionsparteien SPD und CSU ist davon die Rede, dass bis 2020 ein neuer Windows-Basis-Client zu entwickeln sei, um dann "marktübliche Standardprodukte" in der IT der Stadtverwaltung einzusetzen.

Das bedeutet de facto, dass das Experiment Limux, das für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt hat, bis 2020 Geschichte ist. Denn mit der Vorgabe, dass die benutzten Produkte "höchst möglich" mit anderen Software-Programmen wie SAP funktionieren sollen, scheint Linux gegen Microsoft keine Chance zu haben.

Kostengünstige Alternativen

Mit dem Projekt LiMux wollte die Stadt München ab 2004 zeigen, dass kostengünstige Alternativen zu Microsoft und Windows benutzt werden können. Der Wechsel zu Open-Source-Anwendungen fand globale Beachtung und war Microsoft ein Dorn im Auge. Der Windows-Hersteller befürchtete, dass demnächst weitere Großkunden abspringen könnten.

Unbehagen

Seit 2014 gibt es in der Münchner Stadtspitze jedoch Unbehagen über LiMux. So sollen sich Mitarbeiter über die benutzten Software-Lösungen beschwert haben. Ein externes Beratungshaus empfahl deshalb vergangenen Herbst, zu Windows zurückzukehren. Microsoft hatte in der Zwischenzeit den Bau einer neuen Firmenzentrale nahe München angekündigt. Wie hoch die Kosten der Remigration sind ist laut Heise nicht bekannt. (red, 10.2.2017)