Die Mine von Naica wurde durch ihre riesigen Kristalle berühmt. Auch für Astrobiologen ist sie ein reicher Fundort.

Foto: Alexander Van Driessche [CC BY 3.0]

Chihuahua – Im Jahr 2000 machten Forscher im Höhlensystem der Mine von Naica, einem stillgelegten Bergwerk im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua, eine sensationelle Entdeckung: In einer Tiefe von 300 Metern entdeckten sie riesige Kristalle aus Marienglas, auch Selenit genannt – darunter auch der größte bekannte Kristall der Welt.

Wissenschafter der US-Weltraumbehörde Nasa erforschen das Höhlensystem seit Jahren, um mehr über Leben unter Extrembedingungen zu erfahren. Nun fanden sie bis zu 50.000 Jahre alte Mikroorganismen, die in Kristalle eingeschlossen waren.

Bis zu 50.000 Jahre alt

Sie hätten offenbar in einer Art Tiefschlaf überdauert und konnten teilweise im Labor wieder auferweckt und untersucht werden, sagte Penelope Boston, Leiterin des Nasa-Instituts für Astrobiologie. Die Entdeckung von Leben unter solch extremen Bedingungen mache Hoffnung, dass es auch auf anderen Planeten Mikroorganismen geben könnte.

Es handle sich um etwa hundert verschiedene Mikroorganismen – Bakterien und Archaeen – die in 10.000 bis 50.000 Jahre alten Kristallen eingeschlossen waren, teilte Boston auf der Jahrestagung des Verbandes AAAS (American Association for the Advancement of Science) in Boston mit. Eine Studie wurde noch nicht veröffentlicht.

Der Großteil der Mikroben sei bisher unbekannt, ähnle aber stark den Organismen, die bereits an den Wänden der Höhlen gefunden wurden. Das Höhlensystem befindet sich oberhalb einer großen vulkanischen Magma-Tasche. Das Klima in der Mine sei sehr feucht bei Durchschnittstemperaturen von mehr als 40 Grad Celsius. (APA, red, 20.2.2017)