Neu-Delhi – In Indien leidet noch immer mehr als jedes dritte Kind unter fünf Jahren wegen Mangelernährung an erheblichen Verzögerungen in seiner Entwicklung. Das ist ein Ergebnis der Studie "National Family HealthSurvey" (NFHS), für die im Auftrag des indischen Gesundheitsministeriums in den Jahren 2015 und 2016 rund 600.000 Menschen befragt wurden.

Es ist die vierte Ausgabe der Analyse, die letzte davor stammt aus den Jahren 2005 und 2006. Laut der aktuellen Untersuchung haben sich fast alle Indikatoren zur Familiengesundheit in Indien in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert. So ist zum Beispiel die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren von 7,4 auf 5,0 Prozent gesunken. Mehr Frauen können lesen und schreiben und der Impfschutz für Kinder hat in fast allen Bereichen deutlich zugenommen. Dennoch zeigen die absoluten Zahlen, dass Indien in vielen Bereichen noch vor großen Problemen steht.

Immer noch sind mit 38,4 Prozent deutlich mehr als ein Drittel aller Kinder unter fünf Jahren wegen Mangelernährung entwicklungsverzögert. Das sogenannte "Stunting" entsteht nicht nur, wenn Kinder zu wenig Essen bekommen, sondern auch, wenn sie zu einseitig oder falsch ernährt werden. Laut der Studie sind in Indien rund 50 Millionen Kinder davon betroffen – die größte Zahl weltweit. (APA, dpa, 7.3.2017)