Fast alle Mädchen und Buben, die in ihrer Kindheit viel im Grünen gespielt haben, empfinden noch als junge Erwachsene eine tiefe Liebe zur Natur.

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Erwachsene, die als Kinder viel draußen spielten, schützen mit höherer Wahrscheinlichkeit die Umwelt als Menschen, die sich in jungen Jahren zum Spielen mehr in Innenräumen aufgehalten haben. Das zeigt eine kleine Untersuchung der Erziehungswissenschafterin Catherine Broom von der kanadischen University of British Columbia.

So empfänden fast 87 Prozent der Mädchen und Buben, die in ihrer Kindheit viel im Grünen gespielt haben, noch als junge Erwachsene nach eigenen Angaben eine tiefe Liebe zur Natur. 84 Prozent dieser Probanden sagten, dass es ihnen ein großes Anliegen sei, die Umwelt zu schützen.

Motivation für konkretes Handeln

"Wenn Kinder positive Erfahrungen in der Natur machen, beeinflusst das ihre spätere Haltung zur Natur und ihr Verhalten gegenüber der Umwelt als Erwachsene", sagt Studienleiterin Broom. "Es ist wichtig, den Wert dieser Kindheitserlebnisse zu erkennen und zu erforschen, wenn es darum geht, kommenden Generationen das Bewusstsein für Umweltschutz zu vermitteln und sie zu konkretem Handeln zu motivieren."

Erleben und erlernen

Das Studienergebnis zeige, wie wichtig Maßnahmen sind, die Kindern viel Zeit in der Natur und die damit verbundene positive Erlebnisse ermöglichen. Dazu gehören Broom zufolge auch Schulprogramme, die im Freien stattfinden. Es gehe aber nicht nur darum, dass Mädchen und Buben viel draußen spielen: "Zusätzlich muss ihnen Wissen über die Umwelt und ihre eigene Rolle beim Schutz der Umwelt vermittelt werden."

Broom: "Kinder und Jugendliche müssen lernen und verstehen, dass unsere täglichen Entscheidungen, etwa darüber, was wir essen und kaufen und wie wir mit den Ressourcen der Erde umgehen, die Umwelt beeinflussen", so Broom. Die 50 Probandinnen und Probanden der Studie, die kürzlich im "Australian Journal of Environmental Education" veröffentlicht wurde, waren zwischen 18 und 25 Jahre alt. (lima, 31.3.2017)