Bei den Ermittlungen zu russischen Einmischungsversuchen in den US-Präsidentschaftswahlkampf sind die Seychellen in den Fokus des FBI geraten. Anfang Jänner, nur wenige Tage vor der Angelobung von Donald Trump als neuem US-Präsidenten, kam es auf dem Inselparadies zu einem geheimen Treffen zwischen Erik Prince, Gründer der berüchtigten Sicherheitsfirma Blackwater, und einem Vertrauten von Russlands Präsident Wladimir Putin. Ziel des Treffens sei es gewesen, einen inoffiziellen Gesprächskanal zwischen Trump und Putin einzurichten, wie die "Washington Post" am Dienstag berichtete.

Eingefädelt wurde das Treffen demnach von den Vereinigten Arabischen Emiraten, die sich davon erhofften, die Beziehungen zwischen dem Iran und Russland zu schwächen. Prince hat enge Kontakte in die Emirate und soll beim Aufbau einer paramilitärischen Truppe für die dortigen Machthaber mitgewirkt haben.

Die von Prince gegründet Sicherheitsfirma Blackwater, die mittlerweile Academi heißt, war bei ihren Einsätzen im Irak in Verruf geraten. Mehrere ehemalige Mitarbeiter wurden zu Haftstrafen im Zusammenhang mit einem Blutbad in Bagdad mit bis zu 17 Toten im Jahr 2007 verurteilt. Sie hatten damals willkürlich in die Menge gefeuert.

Geldspenden im Wahlkampf

"Uns sind keine Treffen bekannt, und Erik Prince hatte keine Rolle im Übergangsteam der Regierung", dementierte der Pressesprecher des Weißen Hauses eine Verwicklung Trumps in das Treffen auf den Seychellen.

Prince hatte zwar keine offizielle Rolle in Trumps Übergangsteam, unterstützte den Immobilientycoon aber im Wahlkampf mit Geldspenden. Er gilt als Vertrauter von Steve Bannon, Chefstratege im Weißen Haus, und wurde im Dezember 2016 im Trump-Tower, der Zentrale des Wahlkampf- und Übergangsteams, gesehen. Außerdem ist Princes Schwester Betsy DeVos Bildungsministerin in Trumps Kabinett. (red, 4.4.2017)