Tambow – Der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew hat die gegen ihn erhobenen Korruptionsvorwürfe als plumpe Kampagne abgetan. "Da wird viel Trübes zusammengebracht, Unsinn, über mich und Leute, die ich kenne, und Leute, die ich gar nicht kenne", sagte er am Dienstag bei einem Firmenbesuch nahe Tambow in Zentralrussland.

Es war das erste Mal, dass er sich zu einem millionenfach angeklickten Internetvideo des Oppositionellen Alexej Nawalny äußerte.

In der Dokumentation bezichtigt Nawalny den Regierungschef, sich über Strohmänner große Landsitze und Reichtümer verschafft zu haben. Am letzten Märzsonntag protestierten Zehntausende Menschen in Russland gegen Medwedew und Korruption in der russischen Führung.

Medwedew nannte Nawalny nicht beim Namen. "Diese Person" bringe viele junge Leute nur auf die Straße, um den eigenen politischen Vorteil zu suchen. "Das ist eigentlich ein Verbrechen", sagte Medwedew der Agentur Interfax. Persönlich kümmere er sich nicht um die Vorwürfe: "Wenn ich jedes Mal auf solche Angriffe, solche Provokationen reagieren würde, käme ich überhaupt nicht normal zum Arbeiten." (APA, 4.4.2017)