In jedem zweiten Supermarktprodukt steckt Palmöl. Doch das billige Öl ist aus mehreren Gründen böse.

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Ostereier und Striezel sind Alternativen zu palmölhaltigen, cremegefüllten Schoko-Eier im Osternest.

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Ostern steht vor der Tür. Eier werden gefärbt, Osternester befüllt, Schokohasen versteckt. Ob Cremeschokohase, Kekse oder Schnitten – gekaufte Süßigkeiten enthalten fast immer Palmöl. Doch das billige, geschmacklose Öl steht im Verdacht, an der Entstehung von Krankheiten beteiligt zu sein. Untersuchungen zufolge erhöht es auch das Risiko an Dickdarm- und Brustkrebs zu erkranken.

Palmöl steckt in jedem zweiten Supermarktprodukt. Zum einen, weil es billig ist und zum anderen, weil es für Haltbarkeit und das gewünschte Schmelzverhalten bei Schokoladen, Kakaoglasuren, Waffeln und Bonbons sorgt. "Gefüllten Schokoladen gibt Palmfett einen cremigen Schmelz, knusprigen Keksen eine lange Haltbarkeit. Aus technologischer Sicht eignet sich Palmöl hervorragend. Gut ist Palmöl dennoch nicht – weder für unseren Körper noch für die Umwelt", sagt Michaela Knieli, Ernährungswissenschafterin von "die umweltberatung".

Ökologische und soziale Auswirkungen

Zu den aus ernährungsphysiologischer Sicht bedenklichen Auswirkungen kommen die negativen ökologischen und sozialen Folgen: Palmöl wird von Plantagenarbeitern unter prekären Arbeitsbedingungen aus Ölpalmen gewonnen, die meist auf gerodeten Regenwaldflächen gepflanzt sind. Regenwälder sind große CO2-Speicher und zudem Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzen, Tieren aber auch Menschen. Die Rodungen sind endgültig, denn der Artenreichtum des ursprünglichen Regenwaldes kann nicht wieder in der gleichen Qualität aufgeforstet werden.

Wer auf gesunde Ernährung und Umwelt achten möchte, sollte also zu frischen Zutaten greifen und Fertigprodukte – auch beim Naschen – im Regal liegen lassen. Statt palmölhaltige, cremegefüllte Schoko-Eier im Osternest zu verstecken, empfiehlt "die umweltberatung" bunte Bio-Ostereier und selbst gebackene Kekse und Striezel zu schenken: "Beim selber Backen kann man einerseits den Fettgehalt reduzieren, was gut für die Linie ist, und andererseits hochwertige Fette wie Bio-Butter oder Bio-Rapsöl verwenden", sagt Michaela Knieli. Auf ihrer Webseite bietet "die umweltberatung" eine Checkliste an, die zeigt, in welchen Lebensmitteln meist Palmöl drin steckt. (red, 6.4.2017)