"Harvest Moon" ist Pionier der Landwirtschaftssimulationen.

Foto: harvest moon

Gameplay zu "Farm Machines Championship 2014".

Throneful

Trailer zum "Landwirtschafts-Simulator 17".

Farming Simulator

In "Pot Farm" darf man virtuell nicht legale Pflänzchen züchten.

Foto: eastside games

Gameplay zu "1-2-Switch" zeigt das von Peta kritisierte Melkspiel.

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Im Frühling lockt das Wetter nach draußen, die Vögel versuchen sich mit ihrem Singsang selbst zu übertönen, und manchen sticht der Hafer. Der modrige Duft des auftauenden Erdbodens versucht einen noch dazu, mit beiden Händen in der Erde zu wühlen, Pflanzen zu setzen oder gleich einen ganzen Acker zu bearbeiten.

Wer sich dem arbeitsreichen Bauernleben virtuell hingeben will, dem wird dank etlicher Farm- und Landwirtschaftssimulatoren die Möglichkeit geboten, in die Rolle eines Landwirtes zu schlüpfen. Von klassischen Aufbau- bis hin zu Traktorrennspielen gibt es alles, was das agrarische Herz begehrt.

Pionier "Harvest Moon"

Klassiker unter den Bauernhofsimulationen ist das Super-Nintendo-Game "Harvest Moon" von 1996. Der erste Teil der mittlerweile unter dem Namen "Story of Seasons" firmierenden Serie machte den Spieler zum aufstrebenden Farmer, der den verlassenen Bauernhof des Vaters übernimmt. Gemüse musste angebaut und täglich bewässert werden, Tiere gefüttert und gepflegt, damit sie Milch geben oder Eier legen, und irgendwann muss man auf Brautschau gehen und durchlebt seine eigene, virtuelle Folge von "Bauer sucht Frau".

Das verklärte, romantisierte Bild der Landwirtschaftsarbeit aus "Harvest Moon" haben die erfolgreichen Simulationen "Farmville" und "Stardew Valley" übernommen. Das Facebook-Game reduzierte das Bauernleben auf simples Wässern und Ernten, implementierte aber eine soziale Komponente: Man konnte seine Facebook-Bauernfreunde besuchen und ihnen beim Wirtschaften aushelfen. Im Fahrwasser des "Farmville"-Erfolgs versuchten andere Entwickler, den grünen Daumen virtuell werkeln zu lassen.

In "Pot Farm" setzt man dann nicht Kartoffeln, Bohnen und Salat an, sondern Marihuana-Pflanzen mit poetisch-sprechenden Namen wie "Granddaddy Purple" oder "Alaskan Thunder Fuck". "Stardew Valley" ist quasi eine Weiterentwicklung von alldem – minus Hanf. Das Indie-Game bietet Quests, mehrere Farmgelände und mittlerweile auch die Scheidung vom Partner an.

Trailer zu "Stardew Valley".
ConcernedApe

Traktorrennen und die Melkmaschinerie

Wer meint, dass Spiele wie der "Landwirtschafts-Simulator" absurd oder Nischenprodukte sind, der irrt: Der Ableger "2017" hat sich innerhalb eines Monats nach dem Release mehr als eine Million mal verkauft – dem Bauernsterben zum Trotz. Oder gerade deswegen? Wie auch immer. Es lässt sich jedoch nicht abstreiten, dass Traktor-Rennspiele wie "Farm Machines Championship" eher zu den Skurrilitäten unter den Bauernhofgames gehören.

Dass das Bauernhofleben auch für (fast) alle Spaß machen kann, die nichts mit Simulationen anfangen können, zeigt Nintendo: Der japanische Hersteller hat in seiner Minispielsammlung "1-2-Switch" das Kühemelken implementiert. Ganz zum Ärger der Tierschutzorganisation Peta, die die Ausbeutung und unrealistische Repräsentation der Milchindustrie kritisierte.

Welche Landwirtschaftsspiele spielen Sie?

Was reizt Sie an den Simulationen? Wieso spielen Sie gerne Bauer? Spielen Sie noch immer "Farmville"? Was würden Sie an den Spielen verbessern wollen, und welche Aspekte des Bauernhoflebens fehlen Ihnen? Welcher Tätigkeit als virtueller Farmer gehen Sie am liebsten nach? (rec, 10.4.2017)