Geht einmal etwas beim eigenen Smartphone kaputt, muss das nicht gleich dessen Ende bedeuten. Selbst bei einem solch hohen Integrationsgrad, wie er bei Geräten dieser Kategorie üblich ist, lässt sich noch immer viel mit Ersatzteilen austauschen. Ein Bastler hat nun ausprobiert, wie weit man diese Idee treiben kann.

Rekonstruktion

Dem Softwareentwickler Scotty Allen ist es gelungen ein iPhone 6S komplett aus Ersatzteilen nachzubauen. Hilfreich dafür war, dass Allen derzeit im chinesischen Shenzen residiert, das sich in den letzten Jahren zu einer riesigen Technologie-Metropole entwickelt hat. Hier gibt es vieles zu kaufen, das man auf westlichen Märkten vergeblich suchen würde.

Stück für Stück

Trotzdem brauchte Allen rund zwei Monate um all die Teile zusammenzutragen, wie er in einem Blog und der Diskussion darunter ausführt. Am einfachsten sei dabei das Gehäuse zu besorgen gewesen, hier entschied er sich für die Variante in "Rose Gold", obwohl es in China auch Hüllen in Farbvarianten zu kaufen gäbe, die woanders nicht erhältlich sind. Für den Bildschirm erwarb er Glas, LCD-Screen und Hintergrundbeleuchtung separat, ließ diese aber in einem Shop von Experten zusammenbauen.

Strange Parts

Die Idee die Hauptplatine frisch zusammenzulöten verwarf Allen aufgrund der damit verbundenen Fehleranfälligkeit wieder, und griff lieber zu einer fertigen Platine. Diese lieferte auch gleich den Touch-ID-Sensor mit, der bei Apple via Secure Enclave fix an die Platine gekoppelt ist. Es folgten viele andere Einzelteile, Umtauschaktionen wegen beschädigter Komponenten, Schrauben und Knöpfe bis irgendwann das iPhone 6S fertig war. In einem Video dokumentiert er diesen Ablauf, und zeigt auch, dass das Ergebnis voll funktionstüchtig ist.

Ausblick

In Summe hat Allen für das Projekt rund 400 US-Dollar ausgegeben. Dass er das iPhone 6S gewählt hat, ist dabei übrigens kein Zufall. Für dieses gebe es aktuell noch wesentlich mehr Ersatzteile als für das neuere iPhone 7 – früher oder später wird sich aber wohl auch das ändern. Immerhin speist sich der Ersatzteilmarkt in China nicht zuletzt aus ausgeschlachteten Geräten aus der gesamten Welt. (red, 13.4.2017)