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Aufnahmen von kalten Eruptionen, die Enceladus im Jahr 2012 freisetzte.

Foto: Reuters / Nasa / JPL / Space Science Institute:
Die Cassini-Sonde wird vor ihrem geplanten Absturz zwischen Saturn und seinen Ringen durchfliegen, davor hat sie bereits die eisigen Emissionen des Mondes Enceladus durchtaucht.
Illustration: APA/AFP/NASA/JPL-CALTECH

Saturns kleiner Mond Enceladus hat unter seiner Eiskruste aller Wahrscheinlichkeit nach einen Ozean aus Wasser. Immer wieder schleudern in seiner Südpolregion geysirartige Auswürfe Material aus der Tiefe ins All. Die Cassini-Sonde von NASA und ESA hat solche Wolken durchflogen und dabei deren Zusammensetzung analysiert.

Die Daten, die dabei gewonnen und nun in "Science" präsentiert wurden, machen den Eismond noch ein Stück interessanter: Denn zu Wasser als potenzieller Lebensgrundlage kommt nun auch noch eine mögliche Energiequelle dazu. Das ausgeworfene Material enthält nämlich sowohl molekularen Wasserstoff als auch Kohlendioxid.

Diese beiden Komponenten ermöglichen den Prozess der Methanogenese. Und der ist auf der Erde rund um hydrothermale Quellen am Tiefseeboden die Grundlage komplexer und gänzlich von der Sonne unabhängiger Ökosysteme. Enceladus und vielleicht auch andere Eismonde im Sonnensystem könnten also lebensfreundlich sein.

Süßwarengeschäft für Mikroben

"Auch wenn wir kein Leben entdeckt haben, so haben wir eine Nahrungsquelle für Leben gefunden", sagte der an der Studie beteiligte Forscher Hunter Waite vom Southwest Research Institute in San Antonio im US-Bundesstaat Texas. "Das ist in etwa so wie ein Süßwarengeschäft für Mikroben". (red, 14.4.2017)

So stellen sich Forscher die hydrothermale Aktivität unter der Oberfläche des nur 500 Kilometer durchmessenden Mondes vor.
Illustration: NASA/JPL