Am 1. Juli 2004 schwenkte Cassini in eine Umlaufbahn um den Saturn ein. 13 Jahre lang schickte die hochgeschätzte Nasa-Sonde nicht nur herausragende Bilder von dem Gasriesen zur Erde, sondern trug auch maßgeblich zur Erforschung seiner Monde bei. Erst letzte Woche veröffentlichten Astronomen eine Studie auf Basis von Cassini-Daten, wonach der Eismond Enceladus in seinem mutmaßlichen Ozean aus flüssigem Wasser molekularen Wasserstoff freisetzt, der potenziellen Lebensformen unter der Eiskruste als Energiequelle dienen könnte.

Doch die einzigartige Mission neigt sich dem Ende zu. Im kommenden September soll Cassini kontrolliert in die Atmosphäre des Saturn stürzen. Ehe es soweit ist, zündet Cassini noch ein imposantes Schlussfeuerwerk: Ab 26. April wird der Instrumententräger 22 Mal die 2.400 Kilometer große Lücke zwischen dem Saturn und seinen Ringen durchfliegen und spektakuläre Aufnahmen schießen.

Ein winziger Punkt und sein noch kleinerer Begleiter: Das Erde-Mond-System in den Weiten des Alls, aufgenommen von Cassini aus 1,4 Milliarden Kilometern Entfernung.
Foto: NASA / JPL-Caltech

Einen kleinen Vorgeschmack davon hat die Nasa nun veröffentlicht: Am 12. April fing Cassini die Erde und den Mond aus einer Distanz von 1,4 Milliarden Kilometern ein (Bild oben). Unser Heimatplanet erscheint hier als heller Himmelskörper in der Keeler-Teilung zwischen dem A-Ring (oben) und dem F-Ring (unten). Der Erdmond ist auf der Aufnahme als winziger Punkt links von der Erde erkennbar.

Eine der letzten Aufnahmen, die Cassini vom Saturnmond Titan geschossen hat.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Den letzten Mond-Flyby absolvierte Cassini am 22. April. Die Sonde flog dabei rund 980 Kilometer am Titan vorbei und verabschiedete sich von dem dicht bewölkten Himmelskörper mit einigen malerischen Aufnahmen. Die dabei ebenfalls durchgeführten Radarmessungen von den Kohlenwasserstoffgewässern rund um den Nordpol des Saturnmondes sollen Astronomen neue Informationen über die Tiefe und Zusammensetzung von einigen der kleineren Seen der Region liefern. Außerdem hoffen die Wissenschafter auf zusätzliche Daten zu den "magischen Inseln" in einigen der Seen, die immer wieder zu verschwinden und aufzutauchen scheinen. (red, 25.4.2017)