Sind Arterien verstopft, ist eine Bypass-Operation oft die einzige Überlebenschance. Hat der Patient aber zugleich einen krankhaft verdickten Herzmuskel, ist das Risiko für einen Herzschaden nach der OP groß.

Schon länger wurde vermutet, dass eine solche Muskelverdickung auch genetische Ursachen haben kann. Der Nachweis gelang jetzt einem Forscherteam unter Führung von Ulrich Frey und Jürgen Peters von der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen zusammen mit Wissenschaftlern der Pharmakogenetik, der Inneren Medizin sowie der Thorax- und kardiovaskulären Chirurgie.

Entscheidend ist das sogenannte G(alpha)q Gen. Es sorgt dafür, dass sich Blutgefäße zusammenziehen und so etwa der Blutdruck stabil bleibt bzw. steigt. Ist dieses Gen verändert, verdickt sich der Herzmuskel unter dem Einfluss von Hormonen, und es verdoppelt sich die Gefahr, nach einer Bypass-Operation einen ausgedehnteren Herzmuskelzellschaden zu erleiden. Dank der Ergebnisse, die nun in der Fachzeitschrift "Anesthesiology" veröffentlicht werden, können Risikopatienten identifiziert und passgenaue Therapien entwickelt werden. (red, idw, 26.4.2017)