Insgesamt 22-mal passiert Cassini die Zone zwischen dem Gasriesen und seinen Ringen.
Illustr.: NASA/JPL-Caltech

Washington – Die Nasa-Sonde Cassini hat den ersten von insgesamt 22 Flügen durch die Lücke zwischen dem Saturn und seinem Ringsystem hinter sich. Das spektakuläre Manöver enthüllte zur Überraschung der Wissenschafter, dass dieser Raum "relativ staubfrei" sein dürfte, wie die US-Raumfahrbehörde am Montag mitteilte.

In einer bisher einzigartigen Tauchaktion hatte der Orbiter in der vergangenen Woche erstmals die weitgehend unerforschte Zone zwischen dem Planeten und seinen Ringen durchquert. "Die Region zwischen den Ringen und Saturn ist offenbar eine 'große Leere'", berichtete Projektmanager Earl Maize.

Nur eine Handvoll Partikel

Eigentlich hatten die Forscher erwartet, dass die Lücke in der Ringebene eine große Menge von Partikeln beherbergen würde. "Die Anzahl der registrierten Staubteilchen konnte ich jedoch an einer Hand abzählen", berichtet William Kurth von der University of Iowa, einer der Mitglieder des Cassini-Teams.

Video: In Geräusche übersetzte Messwerte zu Staubpartikeln zwischen dem Saturn und seinen Ringen.
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Laut Nasa sind das gute Nachrichten für die aktuelle Umlaufbahn von Cassini. Die relative Leere ermögliche der Raumsonde, den nächsten Durchflug, der bereits für den 2. Mai geplant war, und einige der nachfolgenden ohne ihre scheibenförmige Antenne durchzuführen, mit der sie gewöhnlich Staubpartikel abwehrt. Die Antenne hatte vergangene Woche zeitweise zu einer Unterbrechung des Funkkontakts zur Erde geführt.

Großes Finale

Die Nasa bezeichnet die derzeitige Mission als "großes Finale". Die 1997 gestartete und 2004 in der Umlaufbahn des Saturn angekommene Sonde soll nach den Durchflügen kontrolliert auf den Planeten stürzen. (APA, red, 2.5.2017)