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Wien – Dentsu Aegis hat den Kaufvertrag für Österreichs zweitgrößte Mediaagentur media.at unterschrieben. Darüber informierte Media.at-Geschäftsführer Andreas Knie nun Kunden. Das Schreiben liegt dem STANDARD vor. Media.at gehörte bisher A1, Bawag, Post, Lotterien und Industriellenvereinigung.

Nummer zwei 2015, 2016 geschwänzt

In der Focus-Übersicht der größten Bruttowerbevolumina für das Jahr 2016, veröffentlicht vom Branchenmedium "Medianet", fehlt media.at, offenbar wegen Zuordnungsfragen. In der Übersicht für 2015 lag media.at noch auf Platz zwei mit rund 380 Bruttowerbemillionen hinter der Mediacom mit rund 530 Millionen.

In der Übersicht für das Jahr 2016 liegt Käufer Dentsu Aegis mit brutto rund 214 Millionen Euro auf Rang fünf hinter Mediacom mit 534 Millionen, OMD mit 292, Mindshare mit 274 Millionen und IPG mit 265 Millionen.

Mediacom und Mindshare gehören wie MEC (brutto rund 165 Millionen) und Maxus (38) zur Group M, die den Media-Markt auch in Österreich dominiert. Aus der Group M kam vor längerem Kaufinteresse an der media.at. Die Group M ist weltgrößte Mediaagenturholding, sie gehört zur britischen WPP-Group.

Das internationale börsennotierte Dentsu Aegis Network mit Hauptsitz in London entstand im März 2014 aus dem Zusammenschluss von Aegis Media und Asiens größter Werbeagentur Dentsu Inc. (gegründet im Jahr 1901), der drittgrößten globalen Kreativagentur und Nummer eins in Japan.

Kaufvereinbarung unterschrieben

Laut Knie wurde Dienstag "eine Vereinbarung zum hundertprozentigen Erwerb der Media.at-Gruppe unterschrieben". Die Media.at-Gruppe mit ihren Marken Omnimedia, pilot@media.at und Mediastrategen "wird nach Vorliegen der wettbewerbsrechtlichen Genehmigung in die Dentsu-Gruppe integriert". Der Media.at-Geschäftsführer: "Damit kann unsere lokale Marktposition für zukünftige Herausforderungen noch weiter gestärkt werden und so das Angebot, vor allem im digitalen und Datenbereich, für alle Kunden noch besser ausgebaut werden."

Die Übernahme bedürfe noch der zusammenschlussrechtlichen Genehmigung in Österreich. Bis zu diesem Zeitpunkt agierten beide Unternehmen eigenständig und in direktem Wettbewerb zueinander – das müssen sie wettbewerbsrechtlich auch.

Eine 2014 gegründete, zeitweilig gemeinsame Wiener Tochtergesellschaft von Dentsu Aegis und IPG (STANDARD-Bericht hier) gehört inzwischen laut Firmenbuch nur noch der IPG. (red, 9.5.2017)