"Psst – Nichts meinen Elten sagen!"
Verschweigen, schwindeln, täuschen oder lügen. Schon sehr junge Kinder haben diese Fähigkeiten, und im Erwachsenenalter werden diese Talente häufig perfektioniert – zumindest gegenüber den eigenen Eltern, hört man munkeln. So gibt es nicht wenige Kinder, die bereits längst die Volljährigkeit überschritten haben und ihre Nikotinsucht vor ihren Eltern verheimlichen. Aber auch Tattoos und Piercings gehören häufig zu den Dingen, die tunlichst nicht Mama oder Papa gezeigt werden.
Das ist mitunter mit Aufwand verbunden. So muss man doch etwas verstecken oder unterlassen. Aber auch manche Gefühle und Gedanken zu bestimmten Themen, wie zum Beispiel über gesellschaftspolitische Ansichten, werden häufig nicht gegenüber den Eltern verbalisiert. Auch wenn Eltern nicht alles von ihren erwachsenen Kindern wissen müssen, begeben sich viele "Kinder" auf Ursachenforschung für ihre Schwindeleien und Geheimnisse.
Zerstörte Bilder und Seelenfriede
Warum zündet man sich bei der nächsten Familienfeier nicht einfach eine Zigarette neben Mama und Papa an? Eltern haben ein Bild ihres Kindes, und Kinder glauben, dieses Bild zu kennen, und wollen es nicht zerstören, kann eine Erklärung für das heimliche Rauchen sein. Vielfach entstehen Geheimnisse aus Angst, dass Eltern das Tun des Kindes nicht nachvollziehen oder verstehen können.
Für manche Geheimnisträger soll durch das Schweigen und Verheimlichen der elterliche Seelenfrieden bewahrt bleiben. Ein weiterer Grund für Geheimniskrämereien gegenüber den eigenen Eltern kann sein, dass man sein Tun und Handeln nicht rechtfertigen und somit Streit vermeiden möchte. Oder man geht, aus Respekt vor den elterlichen Werten und Moralvorstellungen, den Weg des geringsten Widerstandes und schweigt über manche Dinge.
Was verschweigen Sie Ihren Eltern?
Welche Geheimnisse haben Sie vor Ihren Eltern? Warum erzählen Sie Ihren Eltern nicht davon? Welchen Aufwand betreiben Sie, damit Ihre Heimlichkeit nicht ans elterliche Tageslicht kommt? Gestehen Sie jetzt, und erleichtern Sie Ihr Gewissen im Forum! (Judith Handlbauer, 24.5.2017)