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Spotify ist der Platzhirsch unter den Streaming-Anbietern.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

Früher wartete man noch sehnsüchtig auf das neue Album des Lieblingskünstlers, hat sich die CD frühmorgens gekauft und zu Hause in voller Länge angehört – oder eben illegal heruntergeladen. Heute klickt man bei Musikstreaming-Diensten einfach auf "Play" und schon dröhnt die neue LP aus den Lautsprechern.

Musikstreaming-Dienste wie der Platzhirsch Spotify laufen den silbernen Scheiben und MP3s den Rang ab. Praktisch ist es allemal: Es lassen sich Playlists zusammenstellen, es werden einem Bands und Songs vorgeschlagen, die dem eigenen mehr oder weniger guten Musikgeschmack entsprechen, man hat – meist – Zugriff auf die gesamte Discografie des Musikers und kann alles ganz bequem auf das Smartphone laden und unterwegs hören, auch offline – bezahlte Version des Streaminganbieters vorausgesetzt. Die Gratisversionen unterbrechen die Melodienmasse immer wieder mit lästigen Werbeeinspielungen.

Großer Erfolg

Puristen schreien nun sicher ob der aufgezählten Vorteile der Plattformen auf: Niemals kann die Tonqualität der Streamingdienste der eines physischen Tonträgers gleichkommen. Auch besitzt man niemals die Musik, die man streamt oder auf das Handy geladen hat, man leiht sie sich nur – sobald man das Konto löscht oder das Abo kündigt, ist die zusammengestückelte Musiksammlung futsch. Selbes passiert, sollte eine Streamingplattform eingestellt werden.

Aber der Erfolg malt den Musikstreaming-Plattformen eine langlebige Zukunft aus: Spotify gibt zwar keine harte Nutzerzahlen preis, doch laut eigenen Angaben soll der Anbieter mittlerweile mehr als 140 Millionen aktive monatliche Nutzer haben. Damit setzen Spotify und Co nicht nur den Musikverkäufen zu, sondern auch den illegalen Downloads. Wer braucht denn noch einen Download, wenn man ja eh immer und überall Zugriff auf die Musikdateien hat?

Streamen ist nicht gleich streamen

Musikstreaming heißt aber nicht gleich Musikstreaming: Marktführer Spotify trumpft mit einer großen Musikauswahl auf und lockt besonders mit dem Gratisangebot neue Kunden an. Der Vorteil von Apple Music ist der Zugriff auf die gesamte iTunes-Bibliothek und hebt sich somit von der Konkurrenz ab, während zum Beispiel auf Tidal auch Exklusivinhalte zu finden sind. Da liegt ohnehin die Krux im gesamten System: Manche Künstler geben ihre Musik nicht für Streamingplattformen frei. Und die Letztgenannten stehen in der Kritik, dass viel zu wenig von dem Profit, der durch das Streamen erwirtschaftet wird, an die Künstler weitergegeben wird.

Welche Musikstreaming-Plattform benutzen Sie?

Streamen Sie nur mehr, oder kaufen Sie sich Musik auch? Welche Vorteile sehen Sie in Spotify und Co? Sind Sie der Meinung, dass Streaming reguläre Musikkäufe ersetzen wird? Wofür verwenden Sie die Streamingdienste: Musikhören, Playlists erstellen oder für ganz was anderes? (rec, 23.6.2017)