Ein Haushalt gibt in Österreich etwa 16 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens für das Wohnen aus. Der Anteil kann stark schwanken; nicht nur gemessen an der Einkommenshöhe des Haushalts, sondern auch je nach Rechtsverhältnis der Wohneinheit: Bei Haushalten in Haus- oder Wohnungseigentum liegt der Median des Wohnkostenanteils bei nur elf Prozent des Einkommens, bei Haushalten in Mietwohnungen jedoch bei 25 Prozent. Gerade von Mietpreisschwankungen ist Österreich besonders betroffen, denn 45 Prozent der Einwohner leben in Mietverhältnissen. EU-weit ist das der zweithöchste Wert, der EU-Schnitt liegt bei 31,5 Prozent.

Zuletzt sind die Mietpreise in Österreich kräftig gestiegen, allein um 14,3 Prozent zwischen 2012 und 2016 (bei Privatmieten sogar um 15,7 Prozent). Aber auch die Immobilienpreise für Wohneigentum haben angezogen. Leistbares Wohnen wird im bevorstehenden Nationalratswahlkampf ein Thema sein, die Parteien werden ihre Anstrengungen gegen die steigenden Quadratmeterpreise betonen.

Lieber etwas mehr Platz

Wenn wir beklagen, dass wir für das Wohnen heute viel mehr ausgeben als in früheren Jahrzehnten, dann liegt das aber nicht nur an den Quadratmeterpreisen. In den 1970er-Jahren begann ein Trend: Wir wollten auf immer mehr Fläche wohnen. 1971 hatte jeder Bewohner Österreichs, vom Säugling bis zum Greis, 22,9 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung. 1991 waren es bereits 32,7 Quadratmeter und im Jahr 2004 rund 41 Quadratmeter.

In diesem Jahr beginnt auch der vierte Teil unseres Selbsttests. Der steile Anstieg flachte von da an bis zum Beginn der 2010er-Jahre deutlich ab. Wie könnte sich die Wohnfläche pro Person in Österreich seither entwickelt haben? Stieg sie wieder stärker an, stagnierte sie, brach sie gar ein?

Sie müssen dafür nur Ihre Annahme in die untere Grafik einzeichnen, im Anschluss können Sie die richtige Lösung aus der Grafik ablesen. Also: Was denken Sie?

Wie richtig oder falsch sind Sie gelegen? Wir freuen uns über Ihr Feedback im Forum. (mcmt, ras, 17.7.2017)