Wien – Beim ÖVP-Bauernbund stehen umfangreiche Neuerungen an. Nach 34 Jahren im Nationalrat verabschiedet sich das agrarpolitische Urgestein Jakob Auer mit den Neuwahlen aus dem Parlament. Doch eine Nachfolge für seine Funktion als Bauernbundpräsident, die er seit 2013 innehat, ist bisher zumindest offiziell nicht genannt worden.

Interviewanfragen zur Zukunft wehrte Auer ab, die Pressesprecherin des ÖVP-Bundes, Andrea Salzburger, verabschiedet sich ebenso mit Juni-Ende. Sie wechselt nach sieben Jahren beim Bauernbund in den Agenturbereich. Wie für Auer ist bisher auch für die Pressesprecherin keine Nachfolge bekannt.

Gewichtige Rolle

Somit steht der traditionell gewichtige ÖVP-Bund vor einigen Herausforderungen. Beim agrarpolitischen Sommerfest mit Landwirtschaftskammer, Landwirtschaftsministerium und Bauernbund dieser Tage sagte Auer: "Ich habe nicht vor, so schnell zu gehen, wie es manche hoffen. Und ich werde auch nicht so lange bleiben, wie es andere fürchten."

Auer hatte für die ÖVP zahlreiche Regierungskoalitionen mitverhandelt.

Als fix kann – traditionsbedingt – angenommen werden, dass auch der nächste Bauernbundpräsident für die ÖVP im Nationalrat sitzen wird. Somit könnte die ÖVP-Namensliste für die Nationalratswahlen vielleicht einen ersten Hinweis auf Auers Nachfolge beinhalten. Im "profil" war zuletzt der Niederösterreicher Georg Strasser genannt worden, Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister von Nöchling im Bezirk Melk.

Der Bauernbund ist neben dem Arbeiter- und Angestelltenbund, dem Wirtschaftsbund und dem Seniorenbund einer der ÖVP-Bünde. Weitere Teilorganisationen sind die Junge ÖVP und die ÖVP-Frauen. (APA, 30.6.2017)