Foto: Louis Vuitton

Louis Vuitton kennt man vor allem für seine Ledertaschen, die mit dem klassische Monogram-Muster LV verziert sind. Die französische Luxusmarke bietet aber auch andere Accessoires an. Und seit Dienstag auch eine erste Smartwatch. Mit der Tambour Horizon will man es mit anderen Fashion-Modellen wie der Apple Watch Hermès aufnehmen.

Android-Uhr

Ausgestattet mit Android Wear kann die Uhr, was viele andere Smartwatches auch können. Sie zeigt Benachrichtigungen an, kann mit Apps erweitert werden und Schritte zählen. Louis Vuitton bietet eigene Apps für Reisende an, die etwa Flugverspätungen zeigen oder Restaurants empfehlen. Außerdem hat man Anpassungen vorgenommen, damit die Uhr auch speziell am chinesischen Markt ankommt. Sie funktioniert mit WLAN und soll eine Akkulaufzeit von einem Tag bieten. Das Gehäuse wird in drei Farben und mit 30 unterschiedlichen Armbändern für Männer und Frauen angeboten. Einen Herzfrequenzsensor gibt es nicht.

Unterscheiden will man sich vom Mitbewerb durch das Design. In dem Bereich gebe es viele hässliche Dinge, wie CEO Michael Burke gegenüber der "New York Times" beklagt. Für Louis Vuitton sei "Ästhetik nicht verhandelbar". So ist das Display im Gegensatz zu anderen Smartwatches nie komplett schwarz und zeigt auch im Ruhemodus das Ziffernblatt, wenngleich auch etwas abgedunkelt. Das Ziffernblatt lässt sich stark personalisieren. Und sie ist kleiner als viele andere Smartwatches. "Trotzdem sieht sie noch aus wie eine Smartwatch", befindet NYT-Autorin Vanessa Friedman.

Teures Gadget

Die Version aus Edelstahl kostet 2.450 US-Dollar. Für eine schwarze Version müssten Kunden 2.900 Dollar ausgeben. Viel Geld für eine Gerätekategorie, in der Modelle nach zwei bis drei Jahren wieder überholt sind. Die meisten Smartwatches kosten weniger als 500 Dollar. Apple hatte zum Start der Apple Watch Modelle um über 10.000 Dollar angeboten, inzwischen jedoch wieder eingestellt. Die Apple Watch in Kooperation mit dem Modelabel Hermès gibt es ab 1.149 Dollar.

Michael Burke vergleicht den Kauf einer über 2.000 Dollar teuren Smartwatch nicht mit der Investition in eine Uhr, sondern eher mit Schuhkauf. Auf die Entgegnung der NYT-Autorin, dass die meisten Schuhe nicht über 2.000 Dollar kosten, antwortete er: "Kommt auf die Schuhe an". Louis Vuitton ist eben eine Luxusmarke und richtet sich an eine kaufkräftige Kundschaft.

Smartwatches sollen nicht das einzige vernetzte Produkt des Herstellers bleiben. Auch Schuhe will man in Zukunft vernetzen. Günstig dürften auch die nicht werden. (red, 11.7.2017)